Ausland

Trumps Mitarbeiter sollen Arztpraxis wegen Krankenakte durchsucht haben

  • Mittwoch, 2. Mai 2018
Donald Trump /dpa
Donald Trump /dpa

New York – Der langjährige Arzt von Donald Trump, Harold Bornstein, hat Mitarbeitern des US-Präsidenten vorgeworfen, dessen Patientenakte unrechtmäßig aus seiner Praxis mitgenommen zu haben. Die „Durchsuchung“ seiner Praxis habe am 3. Februar 2017 stattgefunden, sagte Bornstein gestern dem Sender NBC. Zwei Tage zuvor hatte die New York Times den Arzt damit zitiert, er habe Trump über Jahre ein Haarwuchsmittel verschrieben.

„Sie müssen 25 oder 30 Minuten hier gewesen sein, es hat großes Chaos angerichtet“, sagte der Arzt. Die „Durchsuchung“ sei von Trumps langjährigem Bodyguard Keith Schiller, einem Anwalt der Trump-Familie und einem weiteren Mann vorgenommen worden. Er selbst habe Angst gehabt, sagte der 70-jährige Mediziner. Er habe die Herausgabe der Akte nicht genehmigt, der Vorgang habe deshalb gegen das Patientenschutzgesetz verstoßen, sagte Bornstein. Er selbst habe überdies mit der Information über das Haarwuchsmittel nicht gegen die ärztliche Schweigepflicht verstoßen.

Das Weiße Haus bezeichnete den Vorgang indes als „Standard“. Es sei ein übliches Verfahren, dass die Patientenakte des Präsidenten in den Besitz der medizinischen Abteilung des Weißen Hauses übergehe, sagte Regierungssprecherin Sarah Sanders vor Journalisten. Sie wies den Vorwurf einer „Durchsuchung“ zurück.

Heute sagte Bornstein dem Sender CNN, dass er eine Bescheinigung über dessen angeblich hervorragenden Gesundheitszustand nach eigenen Angaben vom damaligen Bewerber um das US-Präsidentamt diktiert bekommen habe. Er habe den ent­sprechenden Brief nicht selbst geschrieben, sagte Bornstein. Trump habe ihm das „gesamte Schreiben“ diktiert.

In dem im Zuge der Trump-Kampagne im Dezember 2015 veröffentlichten Brief Bornsteins hatte es geheißen, „im Fall der Wahl von Herrn Trump kann ich zweifelsfrei erklären, dass er die gesündeste Person sein wird, die jemals zum Präsidenten gewählt wurde“. Monate später hatte der New Yorker Arzt erklärt, er habe den Text in Eile geschrieben, während Trumps Wagen wartete.

afp

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