Typ-2-Diabetes: Mehr als eine halbe Million Neudiagnosen

Berlin – Im vergangenen Jahr sind 7,03 Millionen gesetzlich versicherte Patienten in Deutschland wegen eines Diabetes mellitus Typ 2 vertragsärztlich behandelt worden. Die bundesweite Prävalenz lag bei 9,48 Prozent.
Das geht aus einer Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hervor, die heute im Rahmen des Versorgungsatlas erschienen ist (2024, DOI: 10.20364/VA-24.02). „Der Bericht liefert ein Update zur aktuellen Entwicklung und regionalen Unterschieden, mit Fokus auf Diabetes mellitus Typ 2“, berichtet das Forschungsteam.
Die Datengrundlage umfasst vertragsärztliche Abrechnungsdaten von 2011 bis 2023 für gesetzlich Krankenversicherte mit mindestens einem kassenärztlichen Kontakt pro Jahr. Die Prävalenz wurde bis 2023, die Inzidenz bis einschließlich 2022 erfasst.
Es zeigt sich für die Prävalenz des Typ-2-Diabetes: Diese stieg von 9,12 Prozent im Jahr 2011 auf 9,56 Prozent im Jahr 2016, schwankte leicht und ging dann bis 2022 zurück. Im Jahr 2023 lag die bundesweite Prävalenz bei 9,48 Prozent. Die höchsten Prävalenzen zeigen die Abrechnungsdaten in den östlichen Bundesländern, die niedrigsten in Schleswig-Holstein und Hamburg.
Die Inzidenz von Typ-2-Diabetes in Deutschland ging zwischen 2014 und 2018 von 0,87 Prozent auf 0,78 Prozent zurück, stieg dann aber wieder an, abgesehen von einem Rückgang im Jahr 2020. Bis 2022 bewegte sich die Inzidenz zurück auf 0,87 Prozent. Im Jahr 2022 gab es 508.879 neue Fälle.
Regionale Analysen zeigten die höchste Inzidenz in Sachsen-Anhalt und im Saarland und die niedrigste Inzidenz in Schleswig-Holstein. „Diabetes mellitus beeinträchtigt nicht nur die Lebensqualität und die Lebenserwartung der Betroffenen, sondern belastet auch das deutsche Gesundheitssystem zunehmend“, schreibt das Forschungsteam.
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