Übersicht über komplementäre Pflegeangebote veröffentlicht

Berlin – Die Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) hat eine Onlineübersicht zu komplementären Angeboten für die Pflegepraxis entwickelt. Die kostenfrei zugängliche Datenbank soll eine schnelle Orientierung über die vielen Möglichkeiten ergänzender Pflegeanwendungen und -konzepte geben.
Zu den Anwendungen gehört der Einsatz von Heilpflanzen, Waschungen, Einreibungen, Wickeln, Auflagen oder Aromapflege. Sie sollen präventiv wirken, Heilungsprozesse fördern, Beschwerden lindern und das Wohlbefinden pflegebedürftiger Menschen verbessern. Zu den komplementären Pflegekonzepten zählen zum Beispiel Basale Stimulation, Kinästhetik und Mäeutik. Sie gründen auf bestimmten Haltungen der Pflegenden. Aspekte wie Individualität, Beziehung, Wahrnehmung oder Entwicklung stehen dabei im Mittelpunkt der Pflege.
Berücksichtigt hat das ZQP für die Übersicht Angebote, für die es in der deutschsprachigen Fachliteratur Hinweise auf positive Effekte finden konnte. Damit erhalten Pflegeprofis – aber auch anderen Interessierten – einen ersten Überblick zu konzeptionellen Grundannahmen, zur Anwendungspraxis sowie zu Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten rund um die komplementäre Pflege. Dabei wird auch über Wirkweisen informiert sowie auf bekannte Risiken hingewiesen.
„Zwar gibt es noch wenig Forschung zur Wirksamkeit von komplementären Verfahren in der Pflege, aber zum Teil breite Erfahrungen mit positiven Effekten“, sagte ZQP-Vorstandsvorsitzender Ralf Suhr. Daher sei es wichtig, auch solche ergänzenden Möglichkeiten zu kennen, um den Bedürfnissen pflegebedürftiger Menschen ganzheitlich entsprechen zu können. Einfach mal ausprobieren sei aber auch bei der vermeintlich harmlosen Komplementärpflege nicht unbedingt ratsam. „Teilweise gibt es auch Risiken bei komplementären Pflegemaßnahmen, wie zum Beispiel falsche Handgriffe oder Kontraindikationen", so Suhr.
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