UKE will tausende Kinder in Hamburg auf SARS-CoV-2 testen

Hamburg – Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) will tausende Kinder in Hamburg auf das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 testen. Damit solle unter anderem herausgefunden werden, inwieweit Kinder die Krankheit an Erwachsene weitergeben, teilte das UKE gestern mit.
In die Studie C19.CHILD Hamburg sollen demnach Daten von rund 6.000 gesunden und chronisch kranken Kindern und Jugendlichen mit und ohne Symptomen einer COVID-19-Infektion einbezogen werden, die stationär oder ambulant versorgt werden. An der Studie beteiligten sich neben dem Kinder-UKE auch alle anderen Hamburger Kinderkliniken.
„Im Rahmen der Studie wollen wir untersuchen, wie häufig sich Kinder und Jugendliche infizieren und wie anfällig sie für eine COVID-19-Infektion beziehungsweise für einen schweren Verlauf der Infektion sind“, erklärte die Direktorin der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin des UKE, Ania C. Muntau.
Zugleich solle erforscht werden, „wie groß das Risiko einer Verbreitung des neuartigen Coronavirus durch asymptomatische Kinder ist und ob chronisch kranke Kinder ein größeres Risiko für einen schweren Verlauf einer Covid-19-Infektion haben als gesunde Kinder“.
In einer ersten Phase sollen den Angaben zufolge zunächst über einen Zeitraum von sechs Wochen Daten zur Häufigkeit von COVID-19-Infektionen bei Kindern und Jugendlichen erhoben werden.
Dabei sollen die Daten von gesunden Kindern und Jugendlichen mit Daten von Risikogruppen verglichen werden. Hierzu gehörten chronisch kranke Kinder mit Krebserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungenerkrankungen oder etwa Stoffwechselstörungen sowie Kinder nach Stammzell- oder Organtransplantationen.
Positiv getestete Kinder würden danach über einen Zeitraum von sechs Monaten begleitet. Hierbei werden nach Angaben des UKE insbesondere die immunologischen und biochemischen Folgen der Interaktion des Virus mit dem kindlichen Immunsystem erforscht sowie Risikogruppen unter chronisch kranken Kindern identifiziert.
Die Studie wird laut UKE von der Michael Otto-Stiftung, der Michael Stich-Stiftung, der Stiftung Kinder Herz, der Melitta Berkemann-Stiftung, der Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg, dem Eagles Charity Golf Club, der Nutricia GmbH sowie vom HSV und von Hamburger Bürgerinnen und Bürgern finanziell unterstützt. Darüber hinaus werde die Studie durch die Hamburger Biotech-Firma Altona Diagnostics gefördert.
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