Ulmer Kardiologie setzt kabellosen Herzschrittmacher ein

Ulm – An der Klinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikums Ulm haben Kardiologen einen Herzschrittmacher ohne Kabel implantiert. Aufgrund seiner geringen Größe und kompakten Bauweise kann der Schrittmacher minimalinvasiv in der Leiste über die Hohlvene eingeführt werden. Kleine Häkchen aus Titan halten ihn in der Herzwand. Die elektrischen Impulse gibt das rund 2,5 Zentimeter große Gerät über einen Pol an seiner Stirnseite ab.
„Es gibt Patienten, für die selbst eine Schrittmacheroperation wegen weiterer Erkrankungen ein sehr hohes Risiko bedeutet. Für diese ausgewählten Patienten ist das neue Verfahren ohne Schrittmacherkabel eine innovative Behandlungsoption“, erklärte Jochen Wöhrle, leitender Oberarzt der Klinik für Innere Medizin II.
Der kabellose Herzschrittmacher ist für Patienten geeignet, die ein Einkammerstimulationssystem benötigen. Er misst selbstständig die Herzaktivität und gibt bei Bedarf elektrische Signale an den Herzmuskel ab. Gegenüber herkömmlichen Schrittmachern müssen bei der neuen Technik keine Kabel verlegt werden, auch die Operation entfällt. Nach Angaben des Herstellers soll die Batterie des Schrittmachers 15 Jahre lang Strom liefern. In Deutschland werden pro Jahr etwa 70.000 Herzschrittmacher eingesetzt.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: