Umfrage: Sechs von zehn Deutschen wären zu Stammzellenspende bereit
Leverkusen – 60 Prozent der Bundesbürger sind prinzipiell zu einer Stammzellenspende bereit, doch nur knapp die Hälfte der potenziellen Spender hat sich bislang der dafür notwendigen Typisierung unterzogen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung „Knochenmark- und Organspende 2016" der pronova BKK.
Demnach fürchtet sich mehr als die Hälfte (58 Prozent) der Bevölkerung in Deutschland vor einem möglichen Eingriff und den Spätfolgen einer Operation. Die Ergebnisse zeigten, dass die bisherigen Aufklärungskampagnen allein nicht ausreichten, um noch vorhandene Vorbehalte auszuräumen, erklärte Lutz Kaiser, Vorstand der pronova BKK. Denn wüssten die Deutschen mehr über die hohen Erfolgsaussichten des Eingriffs für den Empfänger und darüber, wie einfach die Entnahme sei, würde bei mehr als der Hälfte der Bevölkerung eine größere Spendenbereitschaft bestehen.
Laut Umfrage beklagte jeder zehnte Befragte, dass zu wenige Informationen zum Thema verfügbar sind. Zwei Drittel (64 Prozent) wünschen sich Aufklärung in erster Linie von ihrer Krankenkasse, 56 Prozent von ihrem Arzt. Erst an dritter Stelle rangieren die Aufklärungskampagnen der Medien, auf die 39 Prozent als Informationsquelle vertrauen.
„Das Vertrauen der Bevölkerung in die Krankenkassen als seriöse und vertrauenswürdige Informationsquelle müssen wir stärker als bisher nutzen, um die verschiedenen Vorbehalte gegen eine Knochenmarkspende nachhaltig zu entkräften“, sagte Kaiser.
Die Analyse basiert auf einer Online-Umfrage, an der 1.630 Menschen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren teilgenommen haben.
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