Umgang mit Corona: Wachsam, aber nicht panisch

Berlin – Mediziner warnen angesichts des aktuellen Infektionsgeschehens und der Lage in deutschen Krankenhäusern vor Panik. „Wir sollten wachsam sein, aber nicht panisch“, sagte Clemens Wendtner, Chefarzt der Infektiologie an der München Klinik Schwabing, während einer Onlinepressekonferenz von Intensivmedizinern heute.
Grundsätzlich sei die Lage in den deutschen Krankenhäusern bis auf wenige regionale Ausnahmen vergleichsweise ruhig. Trotz neuer Rekordzahlen bei den Neuinfektionen in den vergangenen Tagen könnten die Bundesländer aktuell genügend Intensivbetten vorhalten.
„Wir sind quasi fünf Wochen hinter dem, was wir zum Teil in unseren Nachbarländern sehen“, führte Wendtner weiter aus. Neben den Bettenkapazitäten müsse es aber auch „die Menschen hinter den Maschinen geben“. Entsprechendes Personal müsse einkalkuliert werden, um auch Patienten mit Nicht-Corona-Erkrankungen zu versorgen.
Es dürfe keiner „hinten runterfallen“. Außerdem betonte Wendtner, dass die Gesellschaft weiterhin mitgenommen werden müsse, da er bei vielen schon eine gewisse „Coronamüdigkeit“ feststelle.
Uwe Janssens, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), betonte, wie wichtig eine Herangehensweise ohne Panik sei. Das Frühjahr habe „uns alle ziemlich gerade gerückt“, sagte Janssens.
Seine Kollegen und er seien aber dennoch zuversichtlich: „Ich kenne keinen Einzigen, der sagt, das wird eine Katastrophe werden.“ Derzeit blicke man zwar mit Anspannung in die Zukunft. „Wir werden das aber mit Sicherheit schaffen“, betonte Janssens.
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