UN-Generalsekretär: Immer mehr Menschen ohne Zugang zu Trinkwasser
Bonn – Immer mehr Menschen sind nach Angaben der Vereinten Nationen ohne Zugang zu Trinkwasser. Im vergangenen Jahrzehnt sei die Zahl der Stadtbewohner, die zu Hause oder in ihrer direkten Umgebung kein Leitungswasser haben, um 114 Millionen gestiegen, erklärte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon anlässlich des morgigen Weltwassertags, der diesmal unter dem Motto "Wasser für Städte" steht.
Die Zahl der Stadtbewohner, die nicht einmal grundlegende sanitäre Anlagen nutzen könnten, habe um 134 Millionen zugenommen. „Dieser Zuwachs um 20 Prozent hat sehr schwere Folgen für die menschliche Gesundheit und die wirtschaftliche Produktivität“, warnte Ban. „Die Menschen werden krank und können nicht arbeiten.“
Unter den UN-Millenniumszielen ist das Ziel für Wasser und sanitäre Einrichtungen laut Ban das, bei dem viele Länder am weitesten zurückliegen. Ohne Wasser gebe es jedoch „keine Würde und kein Entkommen vor der Armut“.
Bei den Bemühungen um eine nachhaltigere Zukunft gehörten die Beziehungen zwischen Wasser, Nahrung und Energie zu den größten Herausforderungen. Mit Blick auf das Motto des diesjährigen Weltwassertags sagte Ban, in etwas mehr als einer Generation würden 60 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben. „Der Zuwachs wird vor allem in den Elendsvierteln der Städte in den Entwicklungsländern zu verzeichnen sein“, warnte der UN-Generalsekretär.
Ban rief dazu auf, „die städtische Wasserkrise als Krise der Regierungen, schwacher Politik und eines schlechten Managements zu begreifen und nicht als Ursache die Wasserknappheit anzuführen“. Er forderte verstärkte Investitionen in Wasser und Abwassersysteme, damit das Ziel erreicht werde, „die Notlage von mehr als 800 Millionen Menschen zu beenden, die noch immer keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen haben“. Nur dann werde diesen Menschen „ein Leben in Würde und mit guter Gesundheit“ ermöglicht.
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