Unfallkrankenhaus möchte Versorgung von Patienten durch KI verbessern

Berlin – Um Schlaganfallpatienten in Akutsituationen künftig noch schneller zu versorgen, möchte das Unfallkrankenhaus Berlin den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) ausbauen.
„Es ist bei einem Schlaganfall extrem wichtig, schnell zu sein“, sagte der Direktor des Instituts für Radiologie und Neuroradiologie, Sven Mutze, der Deutschen Presse-Agentur. Etwa wenn eine Durchblutungsstörung vorliege, die schwere gesundheitliche Folgen wie Lähmungserscheinungen zur Folge haben könne.
Die Klinik erprobt daher seit etwa einem halben Jahr eine KI-gestützte App, die Prozesse bei der Behandlung und Diagnose beschleunigen soll. Die App sammle im Hintergrund alle Informationen und werte sie aus, erklärte der Radiologe. Anschließend gebe sie den behandelnden Ärzten und Ärztinnen Entscheidungshilfen – das solle dabei helfen, ein mögliches Blutgerinnsel noch schneller zu erkennen und zu entfernen. „Die letzte Verantwortung hat aber immer und ausschließlich der Radiologe“, betonte Mutze.
Bei der Anwendung von KI gehe es nicht darum, Personal zu ersetzen. Vielmehr zeigen die bisherigen Erfahrungen nach Angaben des Radiologen, dass das Zusammenspiel von KI und Radiologie das beste Ergebnis für den Patienten erzielt.
Denkbar sei, dass ähnliche Apps künftig auch bei der Behandlung von Herzinfarkten oder Lungenembolien eingesetzt würden. In der Radiologie des Unfallkrankenhauses werden Ärztinnen und Ärzten den Angaben zufolge schon seit zwei Jahren erfolgreich durch KI unterstützt.
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