Ausland

+++ Ungarn und Belgien heben fast alle Coronamaßnahmen auf +++ Coronaneuinfektionen in China auf höchstem Stand seit zwei Jahren +++

  • Montag, 7. März 2022
/Aldeca Productions, stock.adobe.com
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Berlin – In vielen Ländern der Welt spielt das Coronavirus SARS-CoV-2 eine Rolle. Die Coronalage in der Welt im Überblick. Heute: Die Lage in Ungarn, Belgien und China.

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Ungarn hebt fast alle Coronamaßnahmen auf

Budapest – Im EU-Land Ungarn sind heute fast alle Coronamaßnahmen aufgehoben worden. In öffentlich zugänglichen Innenräumen und in öffentlichen Verkehrsmitteln muss niemand mehr einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Die Maskenpflicht gilt lediglich noch in Krankenhäusern und Altenheimen.

Ungarn hatte bereits im vergangenen Sommer viele Maßnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie abgeschafft. Die Einreisebeschränkungen waren damals ebenso gestrichen worden wie die 3G-Regel für die Gastronomie. Die Regeln waren auch nicht wieder eingeführt worden, als im Herbst und Winter weitere Coronawellen durch das Land rollten.

Veranstaltungen mit mehr als 500 Teilnehmern durften bislang in Ungarn nur Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete besuchen. Nun sind auch solche Großveranstaltungen wieder frei zugänglich.

Kritiker werfen der Regierung des rechtsnationalen Ministerpräsidenten Viktor Orban im Umgang mit der Pandemie schwere Versäumnisse vor. In dem Zehn-Millionen-Einwohner-Land starben bisher mehr als 44.000 Menschen an den Folgen einer Coronainfektion – im benachbarten Österreich mit neun Millionen Einwohnern waren es 15.000. Nur 63 Prozent der Ungarn sind mindestens zwei Mal geimpft (Österreich: 74 Prozent).

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Belgien hebt Coronamaßnahmen weitgehend auf

Brüssel – Belgien hat heute den Großteil der Coronamaßnahmen aufgehoben. Die Verwendung des Coronapasses ist vorerst beendet, wie der belgische Premierminister Alexander de Croo bereits am Freitag angekündigt hatte. Das gilt demnach in der Gastronomie und bei Veranstaltungen.

Auch die Maskenpflicht ist weitgehend aufgehoben. Masken müssen in Belgien nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln und Gesundheitseinrichtungen getragen werden.

In Geschäften, Schulen und Büros gibt es keine Verpflichtung mehr zum Tragen einer Maske. Dies wird lediglich „empfohlen“, wenn ein Abstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann. Die Anzahl der Neuinfektionen und der Krankenhauseinweisungen war zuletzt deutlich gesunken. Von den 11,5 Millionen Belgiern sind nach Regierungsangaben neun Millionen Belgier vollständig geimpft, mehr als sieben Millionen haben eine Boosterimpfung.

Vor Belgien hatten schon andere europäische Länder ihre Coronarestriktionen weitgehend gestrichen. In Österreich können seit vorgestern die Menschen unter anderem wieder ohne Impf- oder Testnachweis Gaststätten und Bars besuchen. Auch in Deutschland waren am Freitag Lockerungen in Kraft getreten. In der Gastronomie gilt nun die 3G-Regel. Damit stehen Restaurants und Cafés erstmals seit Längerem auch Ungeimpften wieder offen – allerdings nur mit einem negativen Coronatest.

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Zahl der Coronaneuinfektionen in China auf höchstem Stand seit zwei Jahren

Peking – China hat heute die höchste Zahl an Coronaneuinfektionen seit rund zwei Jahren gemeldet. Es seien in Festland-China mehr als 500 neue Fälle registriert worden, teilten die Behörden der Volksrepu­blik mit. Das ist der höchste Wert, seitdem es Peking nach dem weltweit erstmaligen Auftreten des Coronavirus in China mit drastischen Abriegelungsmaßnahmen Mitte 2020 gelungen war, die Zahl der Infektionen nahezu auf Null zu fahren.

Auch derzeit sind Chinas Grenzen weitgehend geschlossen. Wenn auch nur ein einziger Coronafall irgendwo auftritt, werden ganze Städte abgeriegelt. Trotzdem gebe es derzeit Ausbrüche in mehr als einem Dutzend Städten, mussten die Gesundheitsbehörden heute einräumen.

Inzwischen ist laut Experten absehbar, dass die von Peking verordnete „Null-COVID“Strategie, die mona­te­lang keine oder kaum Neuinfektionen zur Folge hatte, nicht mehr überall verfängt. Zudem werden zunehmend Zweifel an der Wirksamkeit der chinesischen Coronaimpfstoffe laut.

Nicht erfasst in der Statistik für Festland-China ist die Sonderverwaltungszone Hongkong, wo die Coronasituation derzeit außer Kontrolle gerät. Die Infektionszahlen steigen sprunghaft, die Kranken­häuser stehen vor dem Kollaps. Die Behörden versuchen mit strengen Maßnahmen wie Quarantäne­lagern, die wegen ihrer schlechten Bedingungen berüchtigt sind, gegenzusteuern. Seit heute sind vorerst auch alle Gerichtsanhörungen gestoppt.

Während der langen Zeit ohne Infektionen war Experten zufolge in Hongkong die Impfkampagne vernachlässigt worden. Weniger als die Hälfte der Bevölkerung hat zwei Impfungen gegen das Coronavirus.

dpa

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