UNICEF: Mehr als 300 Millionen Minderjährige leben weltweit in Slums

New York – Mehr als 300 Millionen Kinder und Jugendliche wachsen nach UN-Angaben weltweit in „überbevölkerten Slums“ auf. Sie lebten meist „ohne ausreichenden Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen, Elektrizität, Gesundheitsversorgung oder Schulen“, erklärte heute das UN-Kinderhilfswerk UNICEF. Bis zu 50 Prozent aller Neugeborenen in den rasch wachsenden Städten und Metropolen der Entwicklungs- und Schwellenländer seien zudem nicht behördlich registriert.
Während diese Städte weiter wüchsen, würden die Bedürfnisse der dortigen Kinder systematisch übersehen. „Städte werden für immer mehr Kinder zu Orten der Armut“, erklärte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Nur wenn Millionen Kinder in Slums und heruntergekommenen Vierteln nicht länger ausgeschlossen werden, können sich Städte sozial und wirtschaftlich gerecht entwickeln“, ergänzte er.
Rund eine Milliarde junger Menschen weltweit lebt dem Bericht zufolge in Städten. Dies sei fast die Hälfte aller Minderjährigen. Die Marke von 50 Prozent dürfte demnach bereits in wenigen Jahren überschritten werden. Die in den Städten der Welt geborenen Kinder stellten derzeit schon einen Anteil von rund 60 Prozent des städtischen Bevölkerungswachstums.
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