Unicef: Millionen Kinder in Afghanistan von Hunger bedroht

Köln – In Afghanistan sind wegen der anhaltenden Krise nach Angaben von Unicef Millionen Kinder von Hunger bedroht. So sei der bald heraufziehende Winter für zahlreiche Mädchen und Jungen eine tödliche Gefahr, mahnte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen heute in Köln. Anlass sind die G20-Beratungen zu Afghanistan.
Nach jüngsten Schätzungen werden laut Unicef bis Ende des Jahres rund 3,2 Millionen Kinder unter fünf Jahren an akuter Mangelernährung leiden; bis Ende des Jahres könnten eine Million Kinder so schwer mangelernährt sein, dass sie sterben könnten. Etwa zehn Millionen Mädchen und Jungen bräuchten humanitäre Hilfe.
Vor allem in ländlichen Regionen funktionieren nach Angaben von Unicef viele Gesundheitseinrichtungen nicht. Zugleich erschütterten eine schwere Dürre, Gewalt sowie die COVID-19-Pandemie das Land. Das Leben von Kindern sei vielerorts aber auch von Masernausbrüchen und schweren Durchfallkrankheiten bedroht.
„Die an vielen Orten schlimme Lage der Kinder wird sich in den kommenden Wochen noch mehr verschlechtern, wenn nicht das Gesundheitssystem schnellstens stabilisiert und gefährdete Kinder mit dem Nötigsten versorgt werden", erklärte der Geschäftsführer von Unicef Deutschland, Christian Schneider.
In Gesundheitsstationen fehle es an Personal, Medikamenten, Krankenbetten und medizinischer Ausrüstung. „Vor allem jetzt, wo der eisige Winter vor der Türe steht, ist die humanitäre Hilfe ein Wettlauf gegen die Zeit.“
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