Unicef warnt vor Cholera-Ausbruch im Südsudan

Köln/Oslo – Ein Cholera-Ausbruch in der Hauptstadt des Südsudan, Juba, bedroht das Leben in den überfüllten Flüchtlingsunterkünften, besonders gefährdet sind die Kinder. Vor einer morgen in Oslo beginnenden Konferenz zur humanitären Hilfe in dem afrikanischen Land ruft das Hilfswerk Unicef dazu auf, eine Tragödie in dem Land abzuwenden.
Mehr als eine Million Menschen sind seit Beginn des Konflikts im Dezember 2013 auf der Flucht, die Hälfte von ihnen Kinder. „Der Traum eines sicheren und friedlichen Südsudan hat sich für die Kinder in einen Alptraum verkehrt“, sagte die stellvertretende Exekutivdirektorin von Unicef, Yoka Brandt.
Seit dem Beginn der Kämpfe haben laut dem Hilfswerk Tausende Kinder ihre Eltern verloren oder wurden während der Flucht von ihnen getrennt. Unicef schätzt, dass 9.000 Minderjährige von beiden Konfliktparteien als Kindersoldaten missbraucht werden. „Bis zu 50.000 Kinder könnten dieses Jahr an Mangelernährung sterben, wenn nicht schnell mehr Hilfe zu den Flüchtlingen gelangt“, warnt das Kinderhilfswerk. Viele Familien hätten kaum etwas zu essen und ernährten sich von Knollen und Gras.
Der Südsudan wurde 2011 unabhängig. Im Dezember 2013 brachen Kämpfe zwischen Anhängern des Präsidenten Salvador Kiir und seinem ehemaligen Stellvertreter Riek Machar entlang ethnischer Linien aus. Für die humanitäre Hilfe in Südsudan braucht Unicef dieses Jahr rund 111 Millionen US-Dollar.
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