Uniklinik Jena als osteologisches Studienzentrum zertifiziert
Jena – Etwa 5.300 Patienten mit osteologischen Fragestellungen haben die Ärzte des Funktionsbereiches Rheumatologie und Osteologie in der Klinik für Innere Medizin III des Universitätsklinikums Jena (UKJ) im vergangenen Jahr betreut. Außerdem beteiligen sie sich seit Jahren an internationalen Studien, um die Diagnose und Therapie osteologischer Erkrankungen zu verbessern.
Jetzt hat der Dachverband der deutschsprachigen osteologischen Gesellschaften das osteologische Schwerpunktzentrum als Studienzentrum rezertifiziert.
Gegenwärtig ist das Zentrum an einer multizentrischen Studie zur Langzeittherapie mit Bisphosphonaten beteiligt. Dabei wird getestet, ob nach vier Behandlungsjahren mit diesen Osteoporosemedikamenten ohne Gefahr für neue Knochenbrüche eine Pause möglich ist, um mögliche Langzeitnebenwirkungen zu verringern. Eine weitere, selbst konzipierte Studie bereiten die Jenaer Osteologen derzeit vor: Sie wollen bei Patienten, die einen Oberschenkelbruch erlitten haben und an bestimmten Vorerkrankungen leiden, schon während der operativen Versorgung der Fraktur eine Knochengewebeprobe nehmen, um die Art der Knochenstoffwechselstörung schnell abzuklären und die Patienten zeitnah osteologisch zu behandeln.
„Ein großer Teil unserer Patienten leidet an Osteoporose, aber wir behandeln auch andere Störungen des Knochenstoffwechsels, die zum Bespiel durch Infektionen, Nieren- oder Tumorerkrankungen, immunologische Prozesse oder Medikamente ausgelöst werden können“, erläutert die Leiterin des Zentrums, Gabriele Lehmann.
Der „Dachverband Osteologie“ hat in Deutschland insgesamt 140 Praxen und Kliniken zertifiziert, die in besonderer Weise über Erfahrungen in der Versorgung osteologischer Patienten verfügen.
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