Uniklinika beklagen mangelnde Unterstützung für Facharztweiterbildung
Berlin – In seinem aktuellen Politikbrief bezeichnet der Verband der Universitätsklinika (VUD) die Facharztweiterbildung als „Stiefkind der deutschen Gesundheitspolitik. Danach ist die Weiterbildung für die ausbildenden Krankenhäuser eine hohe Mehrbelastung:
Oberärzte leiteten die Assistenzärzte bei Operationen, Diagnosen und Visiten an. Fachärzte beaufsichtigten die Arbeit der Berufsanfänger
wegen hoher Tarifsteigerungen in den vergangenen Jahren sei die Entlohnung der Assistenzärzte teuer
auch die Sachkosten stiegen, zum Beispiel weil Operationssäle länger belegt seien.
Die Unikliniken kritisieren aber nicht den Aufwand der Weiterbildung, sondern dass das Vergütungssystem keine eigenständige Finanzierung dafür vorsehe. Stattdessen müssten die Häuser die Facharztweiterbildung über die für die medizinische Behandlung abrechenbaren Fallpauschalen mitfinanzieren.
Diese Pauschalen erhielten alle Krankenhäuser gleichermaßen, unabhängig davon, ob sie Fachärzte weiterbildeten oder nicht. Das Nachsehen hätten insbesondere die Uniklinika, die überdurchschnittlich viele Assistenzärzte zu Fachärzten weiterbildeten. „Immer mehr Häuser stellen sich die Frage, ob sie sich diesen Aufwand noch leisten können – eine gefährliche Fehlentwicklung“, kritisierte der VUD.
Der Verband fordert daher eine eigenständige Finanzierung für die Weiterbildung, die von den Entgelten für die medizinische Versorgung entkoppelt sein müsse. „Denkbar wäre beispielsweise eine Weiterbildungspauschale für jeden Arzt in der Weiterbildung“, schlägt der VUD vor.
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