Unikliniken Essen und Düsseldorf kämpfen um Personalaufbau

Düsseldorf/Essen – Ein Jahr nach der Vereinbarung über die Entlastung von Mitarbeitern an den Universitätskliniken Essen und Düsseldorf (UKD) sind etliche der neu geschaffenen Stellen noch nicht besetzt. Ein Grund sei der Mangel an Pflegekräften. „Trotz zahlreicher Werbemaßnahmen der Arbeitgeber stellt sich der vereinbarte Personalaufbau als schwierig dar, weil unter anderem nicht genug Personal zur Einstellung verfügbar ist“, erklärte der NRW-Tarifkoordinator der Gewerkschaft Verdi, Heinz Rech.
Wochenlange Streiks an den Unikliniken Essen und Düsseldorf waren vor einem Jahr nach hartem Ringen mit einer Vereinbarung über die Entlastung von Mitarbeitern zu Ende gegangen. Verdi und die Kliniken kamen überein, bis Ende Oktober 2019 360 neue Vollzeitstellen zu schaffen. Sogar von einem „Pilotabschluss“ war die Rede. Wegen der Streiks mussten im vergangenen Jahr Tausende Operationen verschoben werden.
Bei der Umsetzung sieht Verdi deutliche Unterschiede an den beiden Unikliniken. Die Umsetzung in Essen verlaufe mittlerweile auf einer guten Arbeitsebene, erklärte Rech. Im Schlichtungsrat werde konstruktiv diskutiert und gearbeitet. An der UKD gestalte sich die Umsetzung der Vereinbarung jedoch deutlich schwieriger. So komme etwa die Ermittlung der Personalregelbesetzung nicht voran.
Die vor einem Jahr erarbeitete Vereinbarung sieht unter anderem je Uniklinik 140 neue Stellen für die Pflege am Bett und im Funktionsdienst wie etwa in Operationssälen sowie 40 neue Stellen in anderen Bereichen, etwa im Krankentransport, vor.
Die UKD ist von den 180 neuen Stellen noch weit entfernt. So arbeiten aktuell 71 Mitarbeiter mehr im Haus als zum Zeitpunkt der Vereinbarung, rund 48 davon im Pflege- und Funktionsdienst, hieß es. Ein Sprecher räumte ein: „In der Besetzung der Stellen hinken wir dem in der Vereinbarung vorgegebenen Zeitplan leider hinterher.“
Das Universitätsklinikum Essen machte auf Anfrage keine Angaben darüber, wie viele der vereinbarten Stellen schon besetzt werden konnten. Die Uniklinik betonte jedoch, dass man die Maßnahmen zur Gewinnung von Pflegepersonal deutlich intensiviert habe.
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