Uniklinikum Gießen-Marburg: Bouffier weist Vorwürfe zur Personalsituation zurück
Wiesbaden/Marburg – Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat die Vorwürfe von Betriebsräten zur Personallage am Uniklinikum in Marburg zurückgewiesen. Er habe Kontakt mit dem privatisierten Uniklinikum Gießen-Marburg (UKGM) aufgenommen und aktuelle Daten über Personal- und Überstundenentwicklung bekommen, erklärte der Regierungschef in einem am Freitag veröffentlichten Brief. Danach gebe es einen kontinuierlichen Stellenaufbau. Die Zahl der Überstunden sei nicht übermäßig gestiegen. Die Vorwürfe der Betriebsräte könne er nicht nachvollziehen, betonte Bouffier.
Die Betriebsräte hatten Anfang Mai in einem offenen Brief an Bouffier erklärt, trotz steigender Patientenzahlen und zahlreicher Überstunden werde weiterhin Personal abgebaut. Offene Stellen blieben teils unbesetzt, befristete Verträge würden nicht verlängert. Die Beschäftigten seien überlastet und resigniert. Die Unterzeichner hatten Bouffier aufgefordert, für die Lösung der Probleme zu sorgen.
Die SPD-Fraktion warf dem Regierungschef vor, er stehle sich aus der Verantwortung und ignoriere die Probleme am UKGM. Die Linken kritisierten, Bouffier mache sich zum Sprachrohr der Geschäftsführung. Die Rhön-Klinikum AG betreibt das Krankenhaus seit 2006 – die Privatisierung war von Beginn an umstritten.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: