Universität Eichstätt-Ingolstadt entwickelt neuen Therapieansatz für Flüchtlinge

Eichstätt – Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) will die psychotherapeutische Versorgung für unbegleitete junge Flüchtlinge verbessern. Dazu hat der KU-Lehrstuhl für Klinische und Biologische Psychologie das Verbundprojekt „Better Care“ gestartet, wie die Uni heute mitteilte.
Dabei soll demnach ein gestufter Versorgungsansatz entwickelt werden, der Angebote für junge unbegleitete Flüchtlinge, Jugendhilfeeinrichtungen, Psychotherapeuten und Dolmetscher umfasst. Zudem solle ein Vergleich zur Regelversorgung erfolgen.
Das Bundesforschungsministerium fördere das vierjährige Projekt mit rund drei Millionen Euro. Partner des Konsortiums seien die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums Ulm, dessen Günzburger Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II sowie das Deutsche Jugendinstitut München.
„Knapp 70.000 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge kamen allein in den Jahren 2015 bis 2017 nach Deutschland“, sagte Projektleiterin Rita Rosner. Viele von ihnen hätten traumatische Erfahrungen gemacht und die psychische Belastung in dieser Gruppe sei hoch.
Für die gesunde Entwicklung und die erfolgreiche Integration in die Gesellschaft sei die Verarbeitung und Behandlung dieser belastenden Ereignisse von zentraler Bedeutung. Bisher bekämen jedoch nur die wenigsten jungen Flüchtlinge in Deutschland eine entsprechende Behandlung, so Rosner.
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