Urlaubszeit: Unfallchirurgen raten zur Rettungskarte
Berlin – Eine sogenannte Rettungskarte im Auto prominent hinter der Fahrer-Sonnenblende anzubringen rät die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU). „Denn bei vielen schweren und tödlichen Verkehrsunfällen ist eine technische Rettung eingeklemmter Fahrzeuginsassen erforderlich. Dabei zählt jede Sekunde, da erst durch die Öffnung der Fahrgastzelle lebensrettende Maßnahmen durch den Notarzt eingeleitet werden können“, sagte Reinhard Hoffmann, Präsident der DGU und Ärztlicher Direktor der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Frankfurt am Main.
In modernen Fahrzeugen sind hochfeste Werkstoffe, Gasgeneratoren und elektrische Leitungen verbaut, die der Feuerwehr bei der Rettung eingeklemmter Fahrzeuginsassen das Arbeiten mit Hydraulikwerkzeugen deutlich erschweren. Daher haben ADAC, der Verband der Automobilindustrie (VDA) und Feuerwehrverbände die sogenannte Rettungskarte entwickelt: ein A4-Blatt, das für Automodelle aller Hersteller und Importeure kostenfrei erhältlich ist und hinter der Fahrer-Sonnenblende platziert werden sollte.
Untersuchungen der Feuerwehr zeigen, dass sich die Zeit für die technische Rettung eingeklemmter Fahrzeuginsassen durch den Einsatz von Rettungskarten um knapp zehn Minuten verkürzen lässt.
„Aus Sicht der DGU ist die Rettungskarte eine wirksame Maßnahme zur schnelleren Rettung von Fahrzeuginsassen nach einem Unfall“, sagte Uli Schmucker, stellvertretender Leiter der Arbeitsgemeinschaft „Prävention von Verletzungen“ der DGU. Der ADAC hat eine Internetseite mit den Rettungskarten der verschiedenen Automobile eingerichtet.
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