US-Gesundheitsbehörde besorgt über Zunahme von Syphilis bei Neugeborenen

Washington – Die US-Gesundheitsbehörde CDC zeigt sich besorgt über eine steigende Anzahl von Neugeborenen mi Syphilis. Im vergangenen Jahr kamen US-weit mehr als 3.700 Babys mit der sexuell übertragbaren Krankheit auf die Welt, wie die Behörde berichtete (Morbidity and Mortality Weekly Report 2023, DOI: http://dx.doi.org/10.15585/mmwr.mm7246e1).
Das sind zehnmal so viele wie noch zehn Jahre zuvor. Dabei hätten 90 Prozent der Fälle durch Test und Behandlungen der Mutter während der Schwangerschaft vermieden werden können, betonte die CDC in einer Mitteilung (https://www.cdc.gov/vitalsigns/newborn-syphilis/index.html).
Mögliche Folgen einer Syphilisinfektion während der Schwangerschaft sind Fehlgeburten, Totgeburten, schwere lebenslange Gesundheitsprobleme und der Tod des Neugeborenen. Im Jahr 2022 gab es laut CDC in den USA 231 Totgeburten und 51 Todesfälle bei Säuglingen als Folge der Syphilisinfektion der Schwangeren und des Neugeborenen.
Dabei lasse sich der Infektion durch ein adäquates Screening und eine entsprechende Behandlung vorbeugen. In der CDC-Analyse traten fast 90 Prozent der Fälle aufgrund fehlender rechtzeitiger Testung und dadurch ausbleibender Behandlung auf.
Die Zahl der Syphilis-Fälle in den USA habe „ein herzzerreißend hohes Niveau erreicht“, sagte CDC-Vertreterin Debra Houry. Insgesamt gebe es in dem Land eine wahre Epidemie sexuell übertragbarer Krankheiten. In allen Alters- und Bevölkerungsgruppen nehme die Zahl der Syphilis-Fälle zu.
Die Gesundheitsbehörde rief Mediziner auf, jede Gelegenheit zu nutzen, um Schwangere auf Syphilis zu untersuchen - beispielsweise auch bei Behandlungen im Rahmen eines Notfalls oder in Hilfsprogrammen für Drogenkonsumenten.
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