Ausland

US-Republikaner fordern Entlassung von Fauci

  • Mittwoch, 16. Juni 2021
Die US-Abgeordnete Marjorie Taylor Greene bei der gestrigen Pressekonferenz. /picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Andrew Harnik
Die US-Abgeordnete Marjorie Taylor Greene bei der gestrigen Pressekonferenz. /picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Andrew Harnik

Washington – Mehrere republikanische US-Abgeordnete drängen auf die Entlassung des renommierten Coronaexperten Anthony Fauci. Die Gruppe unter Führung der Kongressabgeordneten Marjorie Taylor Greene brachte gestern einen Entwurf für ein „Fire Fauci Act“ (Feuert-Fauci-Gesetz) ein.

Sie werfen dem Immunologen vor, die Bürger mit seinen Äußerungen in die Irre geführt und wider­sprüch­­liche Empfehlungen zur Notwendigkeit von Masken und Abstand gegeben zu haben.

Zudem beschuldigten sie den Experten, über den Ursprung des Virus im chinesischen Wuhan, wo der Erre­ger Ende 2019 erstmals auftrat, gelogen zu haben. Sie beziehen sich dabei auf eine Reihe von E-Mails von Fauci, die vor Kurzem an die Öffentlichkeit gelangten. Der Gesetzentwurf hat im von den De­mokraten kon­trol­lierten Kongress keine Chance auf Umsetzung.

„Dr. Fauci wurde nicht vom amerikanischen Volk gewählt. Er wurde nicht gewählt, um unsere Wirtschaft zu lenken. Er wurde nicht gewählt, um über Eltern und die Erziehung ihrer Kinder zu bestimmen“, sagte die umstrittene Kongressabgeordnete Greene, die mehrfach durch extremistische Äußerungen aufgefall­en ist, vor Journalisten. „Aber dennoch hat Dr. Fauci unser Leben im vergangenen Jahr sehr stark kon­trolliert.“

Fauci, der in seiner Laufbahn sieben US-Präsidenten beraten hat, gehörte dem Coronakrisenstab des früheren Präsidenten Donald Trump an. Mit seiner großen Expertise und seinen ungeschminkten Ein­schät­zungen zur Coronapandemie erwarb sich der Immunologe in der Öffentlichkeit große Anerkennung.

Zugleich zog er sich immer wieder den Unmut des Präsidenten zu, der die Gefahr durch das Coronavirus von Anfang an kleingeredet hatte. US-Präsident Joe Biden machte Fauci zu seinem obersten medizini­schen Berater.

afp

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