USA: Erstes neues Antibiotikum gegen C. difficile seit 25 Jahren
Washington – Die US-amerikanische Arzneibehörde (FDA) hat das Antibiotikum Fidaxomicin zur Behandlung der Clostridium-difficile-assoziierten Diarrhoe (CDAD) zugelassen. Es ist nach 25 Jahren erst das zweite Antibiotikum, das zur Behandlung der Erkrankung zugelassen ist, wenngleich mit Metronidazol ein weiterer Wirkstoff Off-label zum Einsatz kommt.
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Fidaxomicin ist nach Ansicht der FDA durch zwei randomisierte Studien in Europa und Nordamerika an 1.164 Patienten belegt, in denen Fidaxomicin mit Vancomycin verglichen wurde. Im primären Endpunkt der klinischen Ausheilung nach 10 Tagen waren beide Antibiotika gleichwertig.
Die Responsrate betrug 88 Prozent unter Fidaxomicin und 86 bis 87 Prozent unter Vancomycin. Die Überlegenheit von Fidaxomicin zeigte sich in einer niedrigeren Rezidivrate in den ersten 25 Tagen nach dem Ende der Therapie. Sie betrug 15 Prozent nach Fidaxomicin gegenüber 25 Prozent unter Vancomycin.
Fidaxomicin ist der erste Vertreter einer neuen Gruppe von Antibiotika, die auf die Behandlung der CDAD zugeschnitten sind. Ursache der CDAD und der riskanten Rezidive ist eine Störung der intestinalen Flora, ausgelöst durch frühere Antibiotika- oder Zytostatikatherapien.
Fidaxomicin verfügt zum einen über ein enges Wirkungsspektrum. Die intestinale Flora bleibt bis auf den zu tilgenden Erreger weitgehend erhalten, was die geringere Rate von Rezidiven erklären mag. Gefährlich wird die CDAD, wenn es zu einer pseudomembranösen Colitis kommt.
Sie macht nicht selten eine Kolektomie notwendig. Todesfälle sind häufig. Anfällig sind vor allem ältere multimorbide Patienten, bei denen es oft nicht gelingt, die Erreger durch Vancomycin oder Metronidazol dauerhaft zu beseitigen.
Zum anderen wird das oral verfügbare Medikament nicht vom Darm resorbiert. Dies mag erklären, warum die Nebenwirkungen weitgehend auf den Intestinaltrakt beschränkt sind. Nach Angaben des Herstellers kommt es bei 11 Prozent der Patienten zu Übelkeit, bei 7 Prozent zu Erbrechen, 6 Prozent klagten über abdominale Schmerzen. Gastrointestinale Blutungen bei 4 Prozent führen bei 2 Prozent zur Anämie. Bei 2 Prozent kommt es auch zur Neutropenie.
Der Hersteller Optimer aus San Diego hat bei der europäischen Arzneibehörde die Zulassung beantragt. Die Therapiekosten sollen mit etwa 1000 US-Dollar in den USA nicht niedriger sein als mit Vancomycin.
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