Usutu-Virus bei weiteren Amseln in Mecklenburg-Vorpommern nachgewiesen
Greifswald – Zwei weitere Amseln aus Mecklenburg-Vorpommern sind nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts bei Greifswald am Usutu-Virus verendet. Die Tiere stammten aus Bergen auf Rügen und aus Grevesmühlen (Nordwestmecklenburg). In diesem Landkreis war kürzlich auch die erste Amsel gefunden worden, bei der im Land das Virus nachgewiesen wurde.
„Die Seuche ist flächendeckend in Deutschland verbreitet“, sagte eine Institutssprecherin. Bislang seien nur aus Berlin und Thüringen noch keine Fälle der Krankheit bekannt geworden. Die Seuche ist nicht melde- und nicht anzeigenpflichtig. Sie kann auf Pferde übertragen werden, unter Umständen auch auf Menschen.
Dem Naturschutzbund (Nabu) sind nach eigenen Angaben in diesem Jahr knapp 9.000 Fälle von erkrankten oder toten Vögeln gemeldet worden, die mutmaßlich von einer Infektion mit dem Usutu-Virus betroffen sind. Über ein Viertel kommt aus Niedersachsen (2.345), viele weitere aus Schleswig-Holstein (975), Hamburg (1.320) und Bremen (357). Das Virus wird von heimischen Stechmücken besonders im Spätsommer auf Vögel übertragen. Es breitet sich zunehmend über Deutschland aus.
Das FLI interessiert sich einer Sprecherin zufolge für das Virus vor allem wegen seiner Verwandtschaft zum West-Nil-Virus, das in Italien, Kroatien und Griechenland häufig vorkommt. Es ist auch auf den Menschen übertragbar und kann in seltenen Fällen zum Tod führen. In 80 Prozent der Fälle verläuft die Krankheit beim Menschen jedoch symptomlos. Beide Krankheiten haben einen ähnlichen Kreislauf zwischen Mücken und Vögeln. Die Mücken infizieren sich offenbar bei weniger empfänglichen Zugvögeln und geben das Virus weiter, hieß es.
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