Vermischtes

Verdi mit Streikpause bei Vivantes-Töchtern

  • Mittwoch, 15. September 2021
/picture alliance, Paul Zinken
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Berlin – Der Streik bei Tochterunterunternehmen des Klinikbetreibers Vivantes soll an diesem Wochenende ausgesetzt werden. Verdi habe Vivantes einen Verhandlungstermin für Samstag angeboten, sagte Verhandlungsführer Ivo Garbe heute.

Ebenfalls für Samstag habe die Charité der Gewerkschaft ein Spitzengespräch angeboten, sagte Carla Eysel, Vorstand Personal und Pflege. Ob Verdi das Angebot annehme, mit dem Vorstandsvorsitzenden Heyo K. Kroemer und ihr zu verhandeln, sei aber offen. Ein Gespräch in kleinerer Runde sei möglicherweise zielführender, sagte Eysel.

Für die Mitarbeiter der Vivantes-Töchter habe der Arbeitgeber ein Angebot vorgelegt, das aber „vollkommen unzureichend“ sei, sagte Garbe. Verdi wolle mit Vivantes weiterverhandeln. Man sei auch am Montagvormittag noch zu Gesprächen und einer Aussetzung des Arbeitskampfes bei den Vivantes-Töchtern bereit. Etwa 400 Mitarbeiter von Tochterunternehmen seien derzeit im Ausstand.

Der Streik am Mutterhaus von Vivantes und an der Charité dagegen soll weitergeführt werden. Verdi sei bereit, Angebote zu machen und den Streik einzuschränken, sagte Verhandlungsführerin Meike Jäger. „Es gibt in beiden Unternehmen noch keine Lösung, wie wir die Mindestbesetzung für das Personal festlegen“, sagte Jäger. Der Vorschlag von Vivantes, die Leistung des Krankenhauses an das Personal anzupassen, sei „super“. Das Unternehmen habe aber noch nicht erklärt, wie der Vorschlag umgesetzt werden solle, sagte Jäger.

Laut Verdi streiken an der Charité derzeit etwa 450 von rund 4700 Pflegern. Etwa 250 von rund 3000 Betten seien gesperrt, aber keine komplette Station. Bei Vivantes beteiligen sich demnach rund 800 von rund 4900 Pflegern am Ausstand, etwa 700 von mehr als 8500 Betten seien gesperrt. 17 von mehr als 250 Stationen seien geschlossen.

Die Charité verfolgt laut Eysel einen anderen Weg: Sie habe angeboten, die Patienten nach Pflegeaufwand in etwa zehn bis 15 sogenannte Cluster zu gruppieren und anhand dieser Gruppen das benötigte Personal zu bemessen. Verdi verlange hingegen für jede der mehr als 200 Stationen eine eigene Regelung, habe aber erst für 25 Prozent der Stationen Forderungen vorgelegt. Am Donnerstag wollen Verdi und Charité in Arbeitsgruppen weiter verhandeln.

Zu den Vivantes-Tochterunternehmen zählen unter anderem Speiseversorgung, medizinische Versorgungszentren, Wäscherei, Patientenbegleitservice und Gärtnerei.

Am vergangenen Donnerstag waren Krankenhausmitarbeiter in den unbefristeten Streik getreten. Sie setzen sich bei beiden Einrichtungen für einen Entlastungstarifvertrag ein. Bei den Vivantes-Töchtern geht es außerdem um bessere Arbeitsbedingungen sowie um eine Angleichung der Gehälter an den Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes.

dpa

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