Gesundheit

Vergenz-Akkomodation-Konflikt: Warum 3D die Augen stresst

  • Montag, 25. Juli 2011

Ab und zu ein 3D-Film im Kino führt bei den meisten Menschen zu keinerlei Beschwerden, wer aber regelmäßig 3D-Filme am Fernseher oder 3D-Computerspiele konsumiert oder beruflich an 3D-Monitoren arbeitet, kann auf die Dauer Kopfschmerzen und andere Beschwerden entwickeln.

Der Grund besteht in der Vergenz-Akkomodation. Sie entsteht dadurch, dass die Augenlinse die Augenkamera auf Bildschirm oder Leinwand scharf stellt (Akkomodation), während die Augenmuskeln die Sichtachse auf das 3-D-Bild einrichten (Vergenz), das sich entweder vor oder hinter dem Bildschirm befindet.

Für Auge und Gehirn ergibt sich daraus ein Vergenz-Akkomodations-Konflikt, der nach Ansicht von Martin Banks von der Universität von Kalifornien in Berkeley Ursache der Gesundheitsprobleme sind, mit dem 3-D-Bildschirmen in Verbindung gebracht werden.

Ein Hersteller hat laut Banks vor Sehstörungen, Schwindelgefühle, Verwirrung, Nausea und selbst epileptischen Anfällen gewarnt – wobei neben medizinischer Evidenz auch das Bedürfnis der Hausjuristen nach Ausschluss von hypothetischen Haftungsrisiken die Feder geführt haben könnte.

Tatsache ist, dass die Arbeit an 3-D-Bildschirmen für viele Menschen auf die Dauer unangenehm ist. Banks sieht hier einen Forschungsbedarf. Seine Studien weisen auf Lösungen hin. So ertrugen seine Probanden den Stress besser, wenn bei Telefonen und Monitoren die 3D-Bilder hinter den Bildschirm projiziert wurden. Im Kino war es genau anders herum. Dort sollten die 3D-Bilder besser vor die Leinwand projiziert werden.

 

 

 

Ob Banks recht hat, wird sich bald zeigen. Eine Generation von 3D-Handys steht vor der Markteinführung. Zu den Anwendungen zählen sicherlich Kinofilme. Wenn die Miniaturisierung allein noch keine Kopfschmerzen macht, könnte eine fehlerhafte 3D-Technik dies besorgen.

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