Vermischtes

Vergiftungsfälle: Experten raten zu achtsamem Umgang mit Lupinensamen

  • Montag, 27. März 2017

Berlin – In Deutschland kommt es seit einigen Jahren vereinzelt zu Vergiftungen durch Bitterlupinensamen. Für den Zeitraum von 2010 bis 2016 seien von den Giftinfor­mations­­­zentren etwa 30 Fälle unterschiedlichen Schweregrades gemeldet worden, teilte das Bun­desinstitut für Risikobewertung (BfR) heute mit. „Beim Kauf von unverar­beiteten Lu­pinensamen ist meist kaum ersichtlich, ob es sich um Bitterlupinensamen handelt, die gif­tige Alkaloide enthalten, oder um Süßlupinensamen, die ohne weitere Verarbeitung ver­zehrt werden können“, erklärte BfR-Präsident Andreas Hensel.

Die Samen von Lupinen werden seit einigen Jahren vermehrt in der Lebensmittel­produk­tion verwendet – etwa zur Herstellung von glutenfreien Back- und Teigwaren oder von diätetischen Produkten für Milcheiweißallergiker. Je nach Art und Herkunft können sie bittere Chinolizidinalkaloide enthalten, wie das BfR erklärt. Werden diese in einem spe­ziellen Prozess nicht fachgerecht entfernt, können sie Vergiftungssymptome im Nerven-, Kreislauf- und Verdauungssystem verursachen.

Das BfR empfiehlt, auf Erzeugnisse zurückzugreifen, die eindeutig als Süßlupinensamen oder als bereits entbitterte Bitterlupinensamen ausgewiesen sind. Die Samen selbst ent­bittern sollten demnach nur Verbraucher, die sich damit bereits gut auskennen. Bei den bisher gemeldeten Fällen sei meist eine ungenügende küchentechnische Entbitterung von Bitterlupinensamen Ursache der Vergiftung gewesen.

dpa

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