Verhandlungen für Universitätsklinik Frankfurt erneut vertagt

Frankfurt am Main – Die Gewerkschaft Verdi und das Universitätsklinikum Frankfurt haben bei ihren Verhandlungen über Entlastungen für das nicht ärztliche Personal erneut keine Einigung erzielt. „Wir sind in unseren Positionen nach wie vor noch weit voneinander entfernt“, erklärte Verdi-Verhandlungsführer Georg Schulze nach der vierten Runde der Gespräche.
Größte Gruppe der rund 4.000 Mitarbeiter, für die das Entlastungspaket gelten soll, sind Pflegekräfte. Die Gewerkschaft wolle bei den Verhandlungen beispielsweise einen Entlastungstag erreichen, wenn die Beschäftigten drei Belastungsschichten hatten, erklärte Schulze.
„Die Arbeitgeberseite bietet einen Entlastungstag aber erst nach 20 Belastungsschichten an. Damit hat sich ihre Position nicht verändert“, so der Verdi-Verhandlungsführer. „Dies ist nur ein Beispiel von vielen, in denen wir weit auseinander sind.“
Verdi warte auf ein verbessertes Angebot der Arbeitgeberseite. „Darüber werden wir am Dienstag, den 6. September mit den Teamdelegierten beraten. Es geht jetzt darum, wie wir weiter vorgehen.“ Die nächste Verhandlungsrunde sei für kommenden Donnerstag geplant, teilte das Klinikum mit.
Die Verhandlungsführer auf Klinikseite hatten sich zuvor „grundsätzlich zuversichtlich“ für die Gespräche gezeigt. Der Kaufmännische Direktor, Markus Jones, hatte von einer Übereinstimmung von rund 90 Prozent mit den Forderungen der Gewerkschaft gesprochen.
Kernpunkt des Angebotes der Klinik sei ein neues System, bei dem in jeder einzelnen Schicht für jedes einzelne Bett der Aufwand der Pflegekräfte erfasst und auf der Grundlage der Personalbedarf für eine Station ermittelt wird. Das System mit der Bezeichnung „PPR 2.0“ solle am 1. Juli 2023 starten.
Ein Sprecher des Uniklinikums teilte mit, der Vorstand habe in der Verhandlungsrunde am vergangenen Freitag sein Angebot noch einmal weiter verbessert. Bis zum Sommer 2023 sollen demnach 100 neue Vollkraftstellen in den patientennahen Arbeitsbereichen geschaffen werden und für eine unmittelbare Erleichterung auf den Stationen sorgen.
„Die Einhaltung dieser Zusage wäre transparent messbar und mit Konsequenzen versehen, würde das Ziel nicht erreicht“, hieß es. Um den Beschäftigten die Bestandteile des Angebots detailliert zu erläutern, sei in der kommenden Woche eine Mitarbeiterinformationsveranstaltung geplant. Vergangene Woche hatte es einen zweitägigen Warnstreik an der Uniklinik gegeben.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: