Ausland

Verunreinigte Moderna-Ampullen womöglich für zwei Todesfälle verantwortlich

  • Montag, 30. August 2021
/picture alliance / ASSOCIATED PRESS, Eugene Hoshiko
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Tokio – Inmitten von Untersuchungen zu womöglich durch verunreinigten Impfstoff verursachte Todes­fälle hat Japan weitere Moderna-Ampullen aus dem Verkehr gezogen: In den Präfekturen Okinawa und Gunma wurden erneut „Fremdstoffe“ in einigen Ampullen des Coronavakzins festgestellt, wie die örtli­chen Behörden gestern mitteilten.

Am Tag zuvor hatte das Gesundheitsministerium erklärt, dass es den möglichen Zusammenhang zwi­schen verunreinigten Moderna-Ampullen und dem Tod von zwei Männern untersuche.

Während Okinawa die Impfungen mit Moderna in dem betroffenen Impfzentrum in der Stadt Naha voll­ständig aussetzte, kamen in Gunma nur die verunreinigten Ampullen nicht mehr zum Einsatz. „Wir ver­wenden weiterhin Moderna-Chargen, die nicht von dem Vorfall betroffen sind“, sagte ein mit dem Fall betrauter Beamter.

Bereits am vergangenen Donnerstag hatte Japan die Verwendung von drei ganzen Moderna-Chargen mit insgesamt 1,63 Millionen Dosen des Coronaimpfstoffs gestoppt. Um welche Art von Verunreinigungen es sich handelt, soll ein dafür qualifiziertes Labor feststellen. Erste Ergebnisse werden am Anfang der Woche erwartet, wie der US-Hersteller Moderna und sein japanischer Vertriebshändler Takeda mitteilten.

Das Gesundheitsministerium untersuchte derweil weiter den Tod von zwei Männern im Alter von 30 und 38 Jahren. Beide waren kürzlich nach ihrer zweiten Impfdosis gestorben – die Vakzine stammten aus den später zurückgezogenen Chargen. „Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir keine Beweise dafür, dass diese Todesfälle durch den Moderna-COVID-19-Impfstoff verursacht wurden“, erklärten Moderna und Takeda vorgestern.

Das US-Unternehmen geht eigenen Angaben zufolge davon aus, dass das Verunreinigungsproblem in einer der Produktionslinien in der beauftragten Herstellungsstätte in Spanien aufgetreten ist. Das be­troffene spanische Pharmaunternehmen Rovi erklärte am Donnerstag, dass es die Ursache für die Ver­unreinigungen untersuche und dass die betroffenen Chargen nur nach Japan geliefert worden seien.

Bislang wurden rund 44 Prozent der japanischen Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus ge­impft. Das Gastgeberland der Olympischen Sommerspiele und der Paralympics kämpft derzeit gegen einen Rekordanstieg der Coronaneuninfektionen wegen der hochansteckenden Delta-Variante.

afp

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