Medizin

Videospiele können auch nützen

  • Dienstag, 28. Mai 2013
Uploaded: 28.05.2013 16:53:25 by mis

Cincinnati – Bewegungsintensive interaktive Videospiele, das sogenannte Exergaming (von „exercise“ und „gaming“), haben einen günstigen Effekt auf das Gefäßsystem, erhöhen den Energieumsatz und können Bewegungsmangel bei Kindern entgegen­wirken. Das berichtet eine australisch-englische Forschergruppe um Louise Naylor von der University of Western Australia in The Journal of Pediatrics (DOI: 10.1016/j.jpeds.2013.03.076). Dies sei insbesondere relevant, da nur 41 Prozent der Jungen und nur 27 Prozent der Mädchen im Grundschulalter in ihrem Alltag das empfohlene Minimum an körperlicher Aktivität erreichten.

Naylor untersuchte normalgewichtige Kinder zwischen neun und elf Jahren. Sie trai­nierten jeweils 15 Minuten in drei verschiedenen Disziplinen. Einmal spielten die Kinder ein wenig bewegungsintensives Videospiel (Bowling, Kinect Sports), einmal ein stark bewegungsintensives Videospiel (200-Meter-Hürdenlauf, Kinect Sports) und zur Kontrolle absolvierten sie einen definierten Laufband-Test. Bei den verwendeten interaktiven Videospielen steuerten die Körperbewegungen des Spielers das Spiel.

Die Forscher bestimmten die Wirkung auf die Endothelfunktion durch Messung der Flussmediierten Dilatation (FMD) an der Arteria brachialis vor und unmittelbar nach der Übung. Während des Trainings maßen sie Herzschlag, Atmung und Energieumsatz. Den Spaß schätzten die Wissenschaftler mittels der sogenannten Physical Activity Enjoyment Scale ein.

Bei dem bewegungsintensiven Exergaming stieg der Energieverbrauch wie bei modera­tem Training, auch die Herzfrequenz stieg auf durchschnittlich 147/min und der FMD sank signifikant. Dies weist den Forschern zufolge darauf hin, dass intensives Exer­gaming akut die Arterienfunktion modulieren und darüber die Gefäßgesundheit von Kindern verbessern kann. Bei dem wenig anstrengenden Exergaming zeigte sich ein Energieumsatz wie bei wenig intensivem Training, der FMD wurde hier nicht beeinflusst. Beide Exergaming-Disziplinen machten den Kindern gleich viel Spaß.

„Bewegungsintensives Exergaming könnte eine gute Art der Aktivität für Kinder sein, um langfristig gesundheitlich zu profitieren“, folgert Naylor aus den Studienergebnissen. Es sei besser, als den ganzen Tag sitzend zu verbringen.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung