Viele befristete Arbeitsverträge an Hochschulen in Schleswig-Holstein

Kiel – Die SPD in Schleswig-Holstein hat die hohe Zahl der befristeten Arbeitsverträge an Hochschulen im Land kritisiert. „Besonders krass ist die Situation an der Kieler Christian-Albrechts-Universität: Dort sind im Bereich Forschung und Lehre nahezu vier von fünf Verträgen zeitlich befristet“, bemängelte der Hochschulpolitiker Heiner Dunckel.
Er reagiert damit auf eine Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der SPD-Fraktion. Verträge sind demnach überwiegend auf drei Jahre und weniger befristet.
Das Wissenschaftsministerium verweist in der Antwort auf die besondere Situation der Universitäten und Fachhochschulen. Weil diese Lehre sowie Wissenschaft und Forschung miteinander verzahnten und dabei auch Drittmittel strategisch einsetzten, „werden die Hochschulen ohne befristete Arbeitsverträge keine Möglichkeit haben, die langfristigen Ziele und Perspektiven unserer Hochschulpolitik zu erreichen“. Aus befristeten Mittel dürften diese zudem keine unbefristeten Einstellungen vornehmen.
„Auch wenn die Gründe unterschiedlich sind, bedeuten die Befristungen für die überwiegend jungen Wissenschaftler mehr als unsichere Zukunftsperspektiven, die zum Beispiel eine Familienplanung kaum möglich machen“, sagte der ehemalige Hochschulrektor.
Viele müssten sich häufig von befristeten zu befristeten Arbeitsverhältnissen hangeln. „Die Antwort der Landesregierung, sich in Zielvereinbarungen mit den Hochschulen darum zu kümmern, kann vor diesem Hintergrund kaum befriedigen.“
Die Landesregierung müsste mehr dauerhafte Anstellungen insbesondere für das wissenschaftliche und künstlerische Personal ermöglichen, „um kreative Köpfe nicht zu verlieren“.
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