Politik

Viele Kliniken angesichts der digitalen Revolution ratlos

  • Freitag, 18. September 2015

Hannover – 28 Prozent der deutschen Krankenhäuser haben eine umfassende Strategie entwickelt, wie sie mit den Herausforderungen der digitalen Transformation in der Gesundheitswirtschaft umgehen wollen. Weitere 46 Prozent der Kliniken haben sich in Einzelprojekten mit dem Thema befasst.

Eine entsprechende Befragung von mehr als 300 Führungskräften an deutschen Krankenhäusern hat die Personalberatung Rochus Mummert Healthcare Consulting auf dem elften Gesundheitswirtschaftskongress in Hamburg vorgestellt. „Die medizinischen Führungskräfte agieren häufig als digitale Treiber – meist sogar stärker als ihre Kollegen aus der IT-Abteilung. In privaten Kliniken macht sich die Ärzteschaft dabei überdurch­schnittlich für die Medizin 4.0 stark“, sagte Peter Windeck, Studienleiter und Geschäftsführer von Rochus Mummert Healthcare Consulting.

Ein Selbstläufer sei die Digitalisierung der Kliniken deshalb aber nicht, so Windeck. „Die von uns befragten Klinik-Manager verweisen hier vor allem auf fehlende finanzielle Ressourcen sowie eine immer noch in vielen Kliniken anzutreffende allgemeine Angst vor Veränderungen“, sagte er. Die Digitalisierung der Medizin sei also nicht nur eine technologische, sondern auch eine Führungs-Herausforderung.

Der Präsident des Gesundheitswirtschaftskongresses Heinz Lohmann mahnte, Kliniken müssten „mit Siebenmeilenstiefeln den Vorsprung anderer Wirtschaftsbereiche bei der Nutzung moderner Informationstechnologien aufholen“. Häufig seien es bisher nicht die tradierten Gesundheitsanbieter, die die Digitalisierung vorantrieben, sondern Branchenfremde auf den Gesundheitsmärkten, so Lohmann.

hil

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