Ausland

Vierter Gesundheitsminister in Pandemie in Brasilien

  • Dienstag, 16. März 2021
Eduardo Pazuello, Gesundheitsminister von Brasilien./picture alliance, Agencia Brazil
Eduardo Pazuello, Gesundheitsminister von Brasilien./picture alliance, Agencia Brazil

Brasília – Auf dem bisherigen Höhepunkt der Coronapandemie in Brasilien hat Präsident Jair Bolsonaro wieder einen neuen Gesundheitsminister angekündigt – es ist bereits der vierte Gesundheitsminister in der Pandemie.

Er habe den derzeitigen Präsidenten der Brasilianischen Gesellschaft für Kardiologie (SBC), Marcelo Que­iroga, eingeladen, das Gesundheitsministerium zu übernehmen, schrieb Bolsonaro gestern auf Twitter. Der Kardiologe soll General Eduardo Pazuello ersetzen. Vor diesem waren seit Beginn der Pandemie Luiz Henrique Mandetta und Nelson Teich im Amt.

Brasilien, das erst im Januar mit Impfungen begann, ist eines der am stärksten von der Pandemie betrof­fe­nen Länder. 11.519.609 Menschen haben sich nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, 279.286 Pa­tienten sind im Zusammenhang mit COVID-19 gestorben. Brasilien hat 210 Millionen Einwohner und ist 24 Mal so groß wie Deutschland.

In der vergangenen Woche erfasste das Land erstmals mehr als 2.000 Coronatote an einem Tag. Das Ge­sundheitssystem ist vielerorts zusammengebrochen. Die Nachrichten aus Städten, in denen die Auslas­tung der Intensivbetten 100 Prozent erreicht hat oder Hunderte Patienten auf ein Intensivbett warten, häufen sich.

Präsident Bolsonaro, der das Coronavirus von Anfang an verharmlost hatte, zieht mittlerweile auch den Sinn einer Impfung in Zweifel. Nach der Rückkehr des beliebten linken Ex-Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva auf die politische Bühne hat der Rechtspopulist jedoch seinen Ton gemildert.

Pazuello kündigte gestern noch den Kauf von 100 Millionen Dosen des Coronaimpfstoffs von Biontech­/Pfizer an, die Beschleunigung der Impfungen dürfte eine der Hauptaufgaben Queirogas sein. Lula, 75, hatte sich am vergangenen Samstag impfen lassen. Bolsonaro hat bisher noch nicht bestätigt, ob er sich auch impfen lassen werde.

dpa

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