Viszeralmediziner diskutieren die Versorgungsqualität
Berlin - Qualitätsmerkmale medizinischer Leistungen sollten über ökonomischen Aspekten stehen, forderten die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten und die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) anlässlich ihrer Tagung „Viszeralmedizin 2014“ heute in Berlin. Der wirtschaftliche Druck im Gesundheitswesen berge die Gefahr einer Ausweitung lukrativer Leistungen, die im Einzelfall an den Patientenbedürfnissen vorbeigehen würden, sagte DGVS-Kongresspräsident Peter Galle vom Universitätsklinikum Mainz.
Die Tagung steht in diesem Jahr unter dem Motto „Der Patient im Mittelpunkt“. „Diesen Leitsatz verstehen wir mehrdeutig“, erläuterte Galle. Die Patientenbedürfnisse seien damit ebenso gemeint wie die aktuellen Fortschritte und Möglichkeiten der personalisierten Medizin. Erste Ansätze dazu gebe es bereits für Hepatitis, Tumorleiden oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn.
Diskutiert werden soll auf der Tagung „Viszeralmedizin 2014“, die vom 17.bis 20. September im Congress Center Leipzig stattfindet, auch über Qualitätssicherung und neue Formen der Vergütung im Gesundheitswesen. „Hier nehmen wir die politisch gewollte Qualitätssteuerung in den Fokus“, erläuterte Claus-Dieter Heidecke, Kongresspräsident der DGAV. Unterschiedliche
Methoden der Qualitätsbeurteilung medizinischer Leistungen seien denkbar. Mit ihnen müsse man sich beschäftigen, weil möglicherweise zukünftig eine hochwertigere Versorgung besser honoriert werden wird als eine minderwertige“, argumentierte er.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: