Hochschulen

Viszeralmediziner setzen sich für Ärztinnenkarrieren ein

  • Dienstag, 24. April 2012

Berlin – Gute Karrierechancen in der Viszeralmedizin stellt die entsprechende Fach­gesellschaft, die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechsel­krankheiten (DGVS), Frauen in Aussicht. „Kliniken müssen sich zunehmend dahin orientieren, qualifizierten Frauen flexible Arbeitszeitmodelle anzubieten, mit denen sich Familie und Beruf besser vereinbaren lassen“, sagte der DGVS-Sprecher und Direktor der I. Medizi­nischen Klinik und Poliklinik am Universitätsklinikum Mainz, Peter Galle.

Derzeit sind 16,5 Prozent der Mitglieder der DGVS weiblich. Während 3,8 Prozent der weiblichen DGVS-Mitglieder Chefarztpositionen bekleiden, arbeiten mehr als 30 Prozent als Oberärztinnen, sind also potenzielle Kandidatinnen für Führungspositionen. „Wir möchten Medizinerinnen dazu anregen, sich stärker um Spitzenpositionen zu bemühen, ihre Karriere zielgerichtet zu planen und familiengerechte Arbeitsbedingungen aktiv einzufordern“, sagte Galle.

Das beginne bei der Wahl des Arbeitgebers. „Viele Einrichtungen lassen sich auf flexible Arbeitszeitmodelle ein, kommen bei Bereitschaftsdiensten und Urlaubsplanung entgegen oder der Anerkennung von Weiterbildungsabschnitten trotz Teilzeitbeschäftigung“, sagte Marie-Luise Hermans, Vorsitzende der DGVS-Kommission FIV – Frauen in der Viszeralmedizin. Das betreffe auch die Kinderbetreuung, die einige Kliniken anbieten, um Fachärztinnen zu gewinnen.

FIV unterstützt seit 2010 Ärztinnen bei der Planung ihrer akademischen Karriere, der Weiter- und Fortbildung, setzt sich für Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein und bemüht sich um berufspolitische Weichenstellung im Sinne von Viszeralmedizinerinnen. Dazu gehört auch, dass FIV Hospitationsstellen für den Wiedereinstieg vermittelt und Mentoringprogramme anbietet. Ärztinnen lassen sich darin von erfahrenen Kolleginnen beraten und tauschen sich mit ihnen über ihren klinischen Alltag und die strategische Berufsplanung aus. FIV vergibt außerdem Stipendien für Forschungsaufenthalte.

„Nicht zuletzt der Ärztemangel bringt Kliniken vermehrt in Zugzwang, Kolleginnen auch beim Gehalt stärker entgegenzukommen“, sagte Galle.

hil

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