Von wegen Schweinegrippe
Schmidts Absage an den Deutschen Ärztetag ist ein Affront. Die Begründung, wegen eines Treffens in Sachen Schweinegrippe nach Genf zu müssen, glaubt kein Mensch. Solche Treffen kann auch ein hoher Beamter, vielleicht ein Staatssekretär wahrnehmen. Die Gesundheitsministerin hat schon seit Jahren ihre Probleme mit dem Ärztetag, einschließlich seines Präsidenten. Beobachter der Deutschen Ärztetage können sich an manch lustlosen Besuch Schmidts erinnern.
Aktuell dürfte Schmidt verstimmt sein wegen der Vorwürfe, das Gesundheitswesen sei unterfinanziert und es müsse daher zu Priorisierung (um nicht von Rationierung zu reden) kommen. Das "Patienten sortieren" (siehe den vorangehenden blog) wird ein Gesundheitsminister kaum akzeptieren können. Schmidt hätte auf dem Ärztetag solcherlei Ideen zurückweisen müssen.
Die frostigen Beziehungen schaden beiden Seiten, der Gesundheitsministerin wie der ärztlichen Standesvertretung. Nach der Wahl sollte sich hier grundlegend was ändern.
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