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Vorsicht vor hormonaktiven Substanzen in Kinderspielzeug

  • Montag, 22. Dezember 2025
/Ana, stock.adobe.com
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Altdorf – Angesichts des bevorstehenden Weihnachtsfestes hat die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) vor hormonaktiven Substanzen in Kinderspielzeug gewarnt.

Besonders Kleinkinder sind der Fachgesellschaft zufolge durch das „In-den-Mund-nehmen“ von Spielzeug und die noch nicht ausgereiften Haut- und Schleimhautbarrieren gefährdet. Die DGE ruft Eltern zu einer bewusste Kaufentscheidung bei Spielzeug auf und fordert klare Vorgaben und strengeren Kontrollen der Behörden.

Die DGE nennt insbesondere endokrine Disruptoren (EDC) – dies sind Substanzen, die sich unter anderem in Kunststoffen, Lacken, Beschichtungen oder Textilien finden und schon in geringer Menge die Funktionen von Hormonen beeinflussen können.

Dies könne zu Problemen bei Wachstum, Stoffwechsel, Entwicklung und Fruchtbarkeit führen, sagte DGE-Experte Josef Köhrle vom Institut für Experimentelle Endokrinologie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. 

Besondere Vorsicht sei bei Billigartikeln geboten, warnt der Endokrinologe. Das Angebot von günstigen Waren steige um Weihnachten besonders an und gelangt laut Köhrle häufig ohne strenge Kontrollen in den Handel.

„Wir brauchen deshalb dringend die Umsetzung der EU-Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit von 2020 durch unsere verantwortlichen deutschen Behörden“, fordert er. Danach sollen hormonaktive Stoffe genauso streng bewertet werden wie krebserregende oder erbgutschädigende Substanzen.

Die DGE empfiehlt Eltern, beim Geschenkekauf auf hochwertige und geprüfte Produkte zu achten, aufdringlich riechende Waren zu meiden und alte Kunststoffartikel nicht weiterzugeben. Neue Spielzeuge sollten vor dem ersten Gebrauch ausgelüftet und gereinigt werden.

Aber eine bewusste Kaufentscheidung könne keine Regulierung durch strengere Kontrollen ersetzen. „Langfristig brauchen wir klare Vorgaben und strenge Kontrollen, damit nur solche Produkte überhaupt in den Handel kommen, die keine vermeidbaren gesundheitlichen Risiken mit sich bringen“, hieß es aus der DGE.

hil

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