Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz zieht Bilanz
Berlin – Zum Ende ihres Vorsitzes der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) zog die brandenburgische Gesundheitsministerin Anita Tack (Die Linke) Bilanz. Die GMK habe 2013 wichtige Projekte auf den Weg gebracht, zum Beispiel habe sie sich einmütig für eine Stärkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) ausgesprochen. Der ÖGD müsse für Ärzte attraktiver werden, so Tack. Dazu gehöre eine angemessene Bezahlung ebenso wie eine frühzeitige Integration der Themen des ÖGD in die ärztliche Ausbildung.
Ein weiteres wichtiges Thema der GMK sei der Impfschutz gewesen. „Nur mit hohen Impfquoten in der Bevölkerung ist es möglich, einzelne Infektionskrankheiten regional zu verbannen und schließlich weltweit auszurotten. Hier ist noch viel Aufklärungsarbeit nötig“, betonte Tack. Sie erinnerte an den diesjährigen Masernausbruch in Berlin und Brandenburg. „Während wir 2012 keinen einzigen Fall hatten, verzeichneten wir in diesem Jahr bisher 58 nachgewiesene Erkrankungen“, so die brandenburgische Gesundheitsministerin. „Die überwiegende Mehrheit der Betroffenen war nicht geimpft.“
Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels in den Gesundheitsberufen begrüßte Tack die bundesweit steigende Anzahl von ausländischen Ärzten in Deutschland: „Das ist eine erfreuliche Entwicklung. Ausreichende Deutschkenntnisse sind aber unerlässlich.“
Die GMK habe die Errichtung einer länderübergreifenden Gutachtenstelle für Gesundheitsberufe und die Entwicklung eines weitestgehend einheitlichen Überprüfungsverfahrens der Sprachkenntnisse auf den Weg gebracht, so Tack. Zur Vorbereitung sei eine Arbeitsgruppe eingesetzt worden, die auf der kommenden GMK 2014 in Hamburg ihre Arbeitsergebnisse vorstellen werde.
Tack begrüßte die vom Bund angekündigte Qualitätsoffensive in der stationären Versorgung: „Die beste Qualitätssicherung von Krankenhäusern besteht in der vollständigen Finanzierung der Personalkosten.“ Zudem sei die Öffnung der Krankenhäuser für ambulante Leistungen dringend notwendig. „Ich fordere den neuen Bundesgesundheitsminister auf, sektorenübergreifende Versorgungsformen stärker zu befördern“, sagte Tack.
Der angekündigte Fonds zur Förderung innovativer sektorenübergreifender Versorgungsformen und für Versorgungsforschung sei von Anfang an unterfinanziert. 75 Millionen Euro für Versorgungsinnovationen und -forschung seien viel zu wenig.
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