Vorsorge soll Kampf gegen Krebs in der EU stärken

Brüssel – Im Kampf gegen Krebs wollen die EU-Staaten die Früherkennung deutlich stärken. Dazu beschlossen die Gesundheitsminister heute in Brüssel entsprechende Empfehlungen.
„Screeningprogramme zur Erkennung von Krebs im Frühstadium, bevor Symptome auftreten, können ein wirksames Instrument sein, um die beste verfügbare Behandlung anzubieten“, sagte der tschechische Gesundheitsminister Vlastimil Valek heute im Namen des aktuellen EU-Ratsvorsitzes.
Der Beschluss sieht nun unter anderem vor, dass starke Raucher und andere Personen mit hohem Risiko für Lungenkrebs angesprochen werden sollen. Mit Blick auf Prostatakrebs sollen die EU-Staaten prüfen, ob systematische Programme angeboten werden können. Und in Ländern oder Regionen mit hoher Magenkrebsinzidenz und hohen Sterberaten sollen Screeningstrategien erwogen werden.
Nach Angaben der EU-Kommission soll zudem sichergestellt werden, dass 90 Prozent der EU-Bürger bis 2025 eine Vorsorgeuntersuchung angeboten werden soll, wenn sie für Brust-, Gebärmutterhals- und Darmkrebsscreenings infrage kommen.
Die beschlossenen Empfehlungen ersetzen einen veralteten Text von 2003 und sind Teil eines umfassenden Plans der EU-Kommission gegen Krebs. Sie sind für die EU-Staaten allerdings nicht bindend.
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) begrüßte die heute aktualisierte Empfehlung des Europäischen Rates zur Krebsfrüherkennung. „Die EU ist beim Thema Krebsfrüherkennung ein wichtiger Impulsgeber für die Mitgliedsstaaten. Die heute verabschiedeten Empfehlungen zeigen, dass wir in Deutschland bei den Krebsfrüherkennungsleistungen der gesetzlichen Krankenversicherung gut aufgestellt sind, die Angebote aufgrund neuer Erkenntnisse aber stets weiterentwickelt werden müssen“, sagte Monika Lelgemann, unparteiisches Mitglied im G-BA und dort unter anderem zuständig für die Krebsfrüherkennungsuntersuchungen.
Der G-BA teile das vom Europäischen Rat ausgerufene Ziel, 90 Prozent der Versicherten, die für eine Früherkennungsuntersuchung auf Brust-, Gebärmutterhals- und Darmkrebs in Frage kommen, bis zum Jahr 2025 ein solches Angebot zu unterbreiten.
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