Dr. werden ist nicht schwer...
Vorstellung von Patienten kostet Krankenkassen ein Vermögen
„Das ist ein Patient…“. Mit diesen Worten beginnt alltäglich im deutschsprachigen Ärzteraum beinahe jede Patientenvorstellung. Nun reden wir - vor allem bei Röntgenbesprechungen – nahezu ausschließlich über Patienten. Mich wundert es sehr, dass noch keinem meiner bisherigen Chefärzte der Kragen geplatzt ist. Vor allem dann, wenn es läuft wie bei einigen meiner Kollegen. Diese machen nämlich hiernach eine Pause (vermutlich zum Nachdenken), sodass man genug Zeit hat anzunehmen, hiermit wäre bereits alles gesagt. Genug Zeit aber, um ihnen ins Wort zu fallen und um die Ohren zu hauen: „Das wissen wir bereits! Erzähl uns endlich, worum es geht!!!“.
Wenigstens in einer der Kliniken, in denen ich bisher gewesen bin, könnte es sein, dass der Chef (der auch ansonsten ganz eigen war) dies bereits vor Jahren ausgemerzt hatte. Dort sagte man nur die Nummer der jeweiligen Station, wenn die Rede von einem Patienten war. Nur auf Nachfrage durfte weiteres erwähnt werden. Aber bitteschön kurz gefasst (so wie etwa: „OP heute“)! Dafür waren die Besprechungen kurz und alle früher daheim.
Eigentlich ein Wahnsinn, wieviel Arbeitszeit jeden Tag unnötigerweise durch den Satz "Das ist ein Patient..." generiert (oder vernichtet?) wird.
Kann ja noch ein paar Chefs testen, bis endlich mal einer dazwischen haut ;-)
Euer Anton Pulmonalis
P.S.: In meiner aktuellen Klinik übrigens gibt es erst gar keine Besprechungen. Auch seltsam irgendwie...
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