Wachstum bei den Medizintechnik-Unternehmen schwächt sich ab

Berlin – Die Medizintechnik-Branche in Deutschland ist in diesem Jahr um 2,6 Prozent gewachsen. In den Vorjahren waren es jeweils noch rund fünf Prozent. Das ergab die Herbstumfrage des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed), an der sich 111 Mitgliedsunternehmen beteiligt haben.
Nach Informationen von BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Joachim Schmitt sinken die Gewinne vieler Unternehmen. Laut der Herbstumfrage erwartet ein Viertel der Unternehmen in diesem Jahr in Deutschland ein besseres Gewinnergebnis. Über ein Drittel erwarten zurückgehende Gewinne.
Wegen der schwächeren Entwicklung haben laut BVMed nur noch 45 Prozent der befragten Unternehmen gegenüber dem Vorjahr neue Arbeitsplätze geschaffen. Im Vorjahr waren es noch 58 Prozent. 16 Prozent haben gegenüber dem Vorjahr Personal abgebaut.
Hemmnisse sehen die Unternehmen vor allem im Erstattungsbereich. 64 Prozent beklagen den zunehmenden Preisdruck durch Einkaufsgemeinschaften. 44 Prozent der Unternehmen kritisieren die innovationsfeindliche Politik der Krankenkassen, 38 Prozent das zu niedrige Erstattungsniveau in Deutschland. Kritisiert wird auch, dass die Patienten durch die negative öffentliche Diskussion über Medizinprodukte zunehmend verunsichert sind (29 Prozent).
Die Branche habe beste Startbedingungen, werde aber durch bürokratische Instrumente und langwierige Erstattungsregelungen zunehmend ausgebremst, kritisierte der BVMed-Vorstandsvorsitzende Meinrad Lugan. Mit dem Thema Nutzenbewertung würden die Krankenkassen nun die nächste Hürde aufbauen. „Wir wehren uns nicht gegen Nutzenbewertung. Sie muss aber sachgerecht sein und ein differenziertes Vorgehen bei Medizinprodukten nach Risikoklasse und Modifikationsgrad ermöglichen“, so Lugan.
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