Warnstreik in Uniklinikum Gießen/Marburg nach Unfallserie abgesagt
Gießen – Nach der Massenkarambolage auf der Autobahn in der Wetterau hat die Gewerkschaft Verdi einen für Mittwoch geplanten Warnstreik im Uni-Klinikum Gießen/Marburg abgesagt. Die Nachricht von den vielen Verletzten sei auf der letzten von drei Betriebsversammlungen am Dienstag bekanntgeworden, erklärte der Betriebsrat. Daraufhin hätten sich alle Pflegekräfte unverzüglich an ihre Arbeitsplätze begeben, um die Betreuung der Verletzten zu sichern. Die Betriebsversammlung wurde abgebrochen.
Die Klinikleitung setzte nach eigenen Angaben einen Notfallplan in Kraft. Bis zum Nachmittag seien in dem Krankenhaus neun teilweise schwer verletzte Patienten behandelt worden. Bei dem ursprünglich für Mittwoch geplanten ganztägigen Warnstreik ging es um den Tarifkonflikt an dem privatisierten Universitätsklinikum Gießen/Marburg. Die Gewerkschaft ver.di wollte damit Druck in den laufenden Gesprächen für die rund 7.000 nichtwissenschaftlichen Beschäftigten aufbauen. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 15. März angesetzt.
Das Land hatte das Universitätsklinikum in den beiden mittelhessischen Städten im Jahr 2006 an die Rhön Klinikum AG verkauft. Von ihr fordert die Gewerkschaft eine Erhöhung der Entgelttabellen um einen Sockelbetrag in Höhe von 150 Euro sowie eine lineare Tarifsteigerung um 4,0 Prozent rückwirkend ab 1. Januar bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
Angeboten habe der Arbeitgeber aber nur 2,0 Prozent bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Mit den beiden Monaten ohne Lohnerhöhung entspreche das nur 1,4 Prozent pro Jahr und sei bei weitem noch nicht einigungsfähig, sagte Verdi-Verhandlungsführer Georg Schulze-Ziehaus.
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