Warnung vor falscher Einnahme von Methotrexat
Bonn – Vor einer falschen Einnahme von Methotrexat hat das Aktionsbündnis für Patientensicherheit (APS) gewarnt. Das unter anderem bei rheumatoider Arthritis verordnete Medikament dürfen Patienten laut dem Bündnis nur einmal pro Woche einnehmen. Nähmen Patienten es versehentlich häufiger, könne das schwere Nebenwirkungen wie Atembeschwerden, Übelkeit und Erbrechen oder sogar Knochenmarksschädigungen auslösen.
Methotrexat ist ein Wirkstoff, der die Zellteilung hemmt und in der Krebstherapie häufig in hoher Dosis eingesetzt wird. Wegen seines entzündungshemmenden Mechanismus eignet sich das Medikament in niedriger Dosierung auch für die Behandlung der rheumatoiden Arthritis.
„Der Wirkstoff wird einmal pro Woche als Tablette eingenommen. Für manche Patienten ist dieses Einnahme-Intervall ungewöhnlich“, erläutert Ulrich Jaehde, Mitglied im Vorstand des APS und Leiter des Bereichs Klinische Pharmazie am Pharmazeutischen Institut der Universität Bonn. Manche Patienten nähmen es daher versehentlich täglich ein.
„Wenn der Methotrexat-Patient Atembeschwerden bekommt, über grippeähnliche Symptome mit Kopfschmerzen und Fieber, Übelkeit, Erbrechen oder schmerzhafte Entzündungen in der Mundhöhle klagt, kann das auf eine Überdosierung hinweisen“, warnte Jaehde.
Die Arbeitsgruppe Arzneimitteltherapiesicherheit im APS unter Leitung von Oliver Schwalbe von der Apothekerkammer Westfalen-Lippe empfiehlt Krankenhäusern, die Methotrexat-Tabletten nicht auf den Stationen zu lagern, sondern nur auf Einzelanforderung auf die Station zu bringen.
Zudem sollten Ärzte und Apotheker Betroffene wiederholt bei der Aufnahme und Entlassung aus dem Krankenhaus an die Einnahme-Intervalle erinnern. „Außerdem ist wichtig, die Methotrexat-Tabletten niemals zu teilen. Die so entstehenden Stäube im Haushalt könnten auch für die Mitbewohner gefährlich werden“, Schwalbe.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: