Ärzteschaft

Warnung vor Kernschmelze im Atomkraftwerk Saporischschja

  • Donnerstag, 3. August 2023
Kernkraftwerk Saporischschja in Enerhodar im Südosten der Ukraine. /picture alliance, EPA, Sergei Ilnitsky
Kernkraftwerk Saporischschja in Enerhodar im Südosten der Ukraine. /picture alliance, EPA, Sergei Ilnitsky

Berlin – Der Verband „International Physicians for the Prevention of Nuclear War“ (IPPNW) hat vor einer Atom­katastrophe im Rahmen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine gewarnt.

„Jede Kernschmelze, ob durch militärische Aktivitäten verursacht oder in Friedenszeiten durch technische Sicherheitsdefizite bedingt, führt zu schweren dauerhaften Schäden für die Umwelt und die menschliche Gesundheit, in einigen Fällen mit tödlichen Folgen“, erinnerte Angelika Claußen, europäische Vizepräsidentin des Verbandes.

Im Ukrainekrieg könnte ein Angriff auf das Atomkraftwerk Saporischschja katastrophale Folgen haben und eine Kernschmelze in bis zu sechs Reaktoren und den dazugehörigen Becken für abgebrannte Brennelemente verursachen.

Eine versehentliche oder absichtliche Kernschmelze in einer oder allen diesen Anlagen berge die Gefahr, dass sich die radioaktive Kontamination von Caesium und anderen radioaktiven Elementen über die Luft ausbreite und im Boden der Ukraine und der umliegenden Staaten ablagere, warnen die IPPNW.

Die Mitgliedsstaaten des Atomwaffensperrvertrages sollten daher jegliche Angriffe auf Atomkraftanlagen deutlich verurteilen. Die Mitgliedsstaaten müssten zudem den Schutz aller Strukturen, Systeme und Kom­ponenten, die für den sicheren Betrieb der Atomkraftwerke wesentlich seien, verbindlich vereinbaren, fordert der Verband.

„Derzeit beschuldigen sich Russland und die Ukraine gegenseitig, einen terroristischen Anschlag auf das Kraftwerk zu planen. Auf diese Weise ist das Kraftwerk zu einer Kriegswaffe geworden, die eine Gefahr für Millionen von Menschen in der Ukraine, in den Nachbarländern und in ganz Europa darstellt“, sagte Chuck Johnson, Programmdirektor für Atomwaffen und Abrüstungsfragen in der IPPNW.

hil

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