Warnung vor Verschleppung der neuen Approbationsordnung

Berlin – Der Hartmannbund (HB) drängt darauf, die neue Approbationsordnung umzusetzen. „Eigentlich soll die neue Approbationsordnung 2025 in Kraft treten, aber inzwischen glaubt bei den Studierenden niemand mehr an diese Zielsetzung“, erklärte die Co-Vorsitzende des Studierendenausschusses des HB, Anna Finger.
Selbst wenn im Frühjahr 2023 ein überarbeiteter Entwurf vorliegen sollte, müsse dieser noch das normale Gesetzgebungsverfahren durchlaufen, bevor er umgesetzt werden könne. „Unsere Universitäten brauchen nach Beschluss eines neuen Ausbildungsplanes für das Medizinstudium außerdem auch noch Zeit, um die Lehre entsprechend umzugestalten. Teilweise sind sogar neue Professuren notwendig“, sagte Finger.
Problematisch ist laut Peter Schreiber, ebenfalls Vorsitzender des Studierendenausschusses des HB, dass der Prüfungsstoff der Staatsexamina und die aktuelle Approbationsordnung immer weiter auseinanderdrifteten.
„Der Katalog wird immer umfangreicher und das Studium kommt inhaltlich einfach nicht mehr mit“, warnte er. Damit nehme die Unsicherheit der Studierenden vor den Examina zu und auch die Angst, durchzufallen, so der Studierendenvertreter.
Kritik an dem langen Vorlauf für die neue Approbationsordnung äußerten in diesem Sommer auch die Delegierten der Sächsischen Ärztekammerversammlung. Nach einer Anhörung im Bundesgesundheitsministerium (BMG) sei bereits 2020 ein Referentenentwurf erstellt und mit Gesundheitsverbänden abgestimmt worden.
„Es ist aus Sicht der sächsischen Ärzte nicht nachvollziehbar, dass eine so wichtige Reform nicht zügig vorangebracht wird“, kritisierte die Kammerversammlung. Bereits im Mai hatte der Deutsche Ärztetag gemahnt, das in der vergangenen Legislaturperiode angestoßene Gesetzgebungsverfahren wiederaufzunehmen, die Approbationsordnung zügig zu beschließen und umzusetzen.
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