Medizin

Weitere Hinweise auf höhere Tödlichkeit britischer Virusvariante

  • Montag, 15. März 2021
/Imillian, stock.adobe.com
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London – Eine Analyse britischer Forscher hat weitere Hinweise dafür erbracht, dass die zuerst in Groß­britannien entdeckte Coronavirusvariante B.1.1.7 tödlicher ist als das ursprüngliche Virus.

Der Studie zufolge, die heute im Fachmagazin Nature veröffentlicht wurde, rechnen die Wissenschaftler der London School of Hygiene and Tropical Medicine mit einem um 55 Prozent höheren Sterberisiko bei Infektionen mit B.1.1.7 im Vergleich zu dem ursprünglichen Virus (DOI: 10.1038/s41586-021-03426-1). Bekannte Risikofaktoren wie Alter, Geschlecht und Ethnie seien dabei berücksichtigt worden.

Das absolute Sterberisiko bei einer Coronavirusinfektion erhöhe sich für einen Mann aus der Gruppe der 55- bis 69-Jährigen damit von 0,6 auf 0,9 % innerhalb von 4 Wochen nach einem positiven Test.

In die Studie aufgenommen wurden Daten von rund 2,2 Millionen positiven Fällen in Großbritannien vom 1. September 2020 bis zum 14. Februar 2021. Rund die Hälfte davon war im Labor genauer auf die Variante untersucht worden. Rechne man ungeprüfte und möglicherweise mangelhaft untersuchte Fälle von B.1.1.7 mit ein, müsse sogar von einem schätzungsweise 61 % höheren Sterberisiko im Vergleich zur Ursprungsvariante ausgegangen werden, hieß es weiter.

Eine in der vergangenen Woche im British Medical Journal veröffentlichte Analysen hatte ähnliche Ergebnisse erbracht (DOI: 10.1136/bmj.n579). Forscher der University of Exeter ermittelten dabei ein rund 64 % höheres Sterberisiko bei einer Infektion mit B.1.1.7 im Vergleich zu anderen Coronavarianten.

Die Wissenschaftler hatten die Todesfälle von knapp 110.000 infizierten Menschen im Alter von über 30 Jahren analysiert, die in Coronatestzentren gekommen waren. Mehrere Studien haben gezeigt, dass die aktuellen Impfstoffe Todesfälle zum größten Teil verhindern können.

dpa

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