Weitermachen, Neuanfang?
Die etwas längere Stille ist dem Zustand der Flurbetten geschuldet. Jedes Jahr am Ende der Winterzeit beobachtet man einen Schwarm fleißiger Assistenzärzte, auf die nun noch mehr Überstunden als sonst zukommen. Grippewelle, Magen-Darm- kommen jedes Jahr ganz überraschend und die ohnehin am Anschlag kalkulierten Personaldecken fallen wie ein luftleeres Baiser in sich zusammen.
An dieser Stelle könnte man sich auslassen über unterbesetze Stationen (Pflege und Assistenzärzte), man könnte Bemerkungen treffen über eine Gesundheitspolitik, die eben jene Missstände seit Jahren bemerkt und toleriert hat, aber: Manchmal ist selbst das zu müßig. Weil man den Glauben an eine echte Veränderung im Gesundheitssektor aktuell nicht wagen kann.
Leider sind diese Zustände in leicht abweichendem Ausmaß keine Einzelfälle – egal, mit wem man spricht, bis auf die ein oder andere Schattierung hier und da berichten fast alle von ähnlichen Arbeitsumständen.
Und jetzt? Für Resignation fühle ich mich zu jung. Um eine Revolution anzuzetteln, fehlt mir die Zeit. Wart ihr schon einmal auf der Suche nach einer neuen Nische?
Einem anderen Krankenhaus? Vielleicht einem kleineren? Oder einem, das etwas fernab der Großstadt steht?
Habt Ihr womöglich sogar schon einmal die Fachrichtung gewechselt?
Und, für die Frauen unter Euch: Berücksichtigt ihr dabei die Machbarkeit, was eine (spätere) Familie angeht? Wie ist es euch dabei ergangen?
Es ist kompliziert.
Grübelnd über die Zukunft und das große Drumherum grüßt
Frau Doktor
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