Weltärztebund warnt vor unangemessenen Normen
Berlin – Der Weltärztebund warnt vor unangemessenen Normen in der Patientenversorgung. Eine entsprechende Resolution hat der Vorstand des Verbandes jetzt auf einer Sitzung in Indonesien beschlossen. Hintergrund sind Pläne des Europäischen Komitees für Normung (CEN), nichtmedizinische Institutionen Normen zum Beispiel in der ästhetischen Chirurgie festschreiben zu lassen. „Diese Einrichtungen verfügen weder über die notwendigen technischen und berufsethischen Kompetenzen, noch besitzen sie ein öffentliches Mandat“, hieß es aus dem Weltärztebund.
Die Resolution basiert auf einem von der Bundesärztekammer (BÄK) gemeinsamen mit der spanischen und der französischen Ärztekammer eingebrachten Entwurf. Der Weltärztebund schließt sich mit der Resolution der Kritik an den Normungsverfahren den Bedenken dieser Kammern an.
Anleitungen und Normen im Bereich des Gesundheitswesens müssten auf einer soliden medizinischen Evidenz beruhen und auch ethische Erwägungen einbeziehen. Nur so sei ein hohes Niveau medizinischer Leistungen zu gewährleisten. Die EU-Pläne könnten dagegen die Qualität der Versorgung und der Patientensicherheit erheblich beeinträchtigen, so die Kritik.
Die BÄK hatte sich bereits im März vergangenen Jahres in einer Stellungnahme kritisch zum Entwurf der Europäischen Union zur Normung bei Dienstleistungen in der ästhetischen Chirurgie geäußert. Der 115. Deutsche Ärztetag 2012 hatte das CEN aufgefordert, einen abgelehnten Normentwurf nicht weiterzuverfolgen und zukünftig gleichgelagerte Normentwürfe in anderen Bereichen der ärztlichen Versorgung nicht anzunehmen.
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