Ausland

Weltbank sagt 200 Millionen Dollar für Kampf gegen Ebola zu

  • Dienstag, 5. August 2014

Washington/New York – Mit einem Notfallplan in Höhe von 200 Millionen Dollar (knapp 150 Millionen Euro) will die Weltbank den Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika unterstützen. Die Hilfe diene kurzfristig zur Finanzierung von Fachpersonal, Ausrüstung und Vorbeugemaßnahmen in den am meisten betroffenen Staaten Liberia, Guinea und Sierra Leone, teilte Weltbankpräsident Jim Yong Kim am Montag mit. In Atlanta wurde am Dienstag eine an Ebola erkrankte US-Krankenschwester erwartet.

Auch das Bundesentwicklungsministerium stellt für Hilfsmaßnahmen eine Million Euro zur Verfügung. Mit dem Geld sollen nach Angaben des Ministeriums Projekte der Weltgesund­heitsorganisation (WHO) in den betroffenen Regionen unterstützt werden. Entwicklungsminister Geld Müller (CSU) erklärte am Dienstag in Berlin: „Es kommt jetzt auf schnelles Handeln an.”

Rasche Maßnahmen seien dringend geboten, sagte Weltbankpräsident Kim, der selbst Experte für Infektionskrankheiten ist. Mit Sorge verfolge er, wie die Ausbreitung des tödlichen Virus zum Zusammenbruch der „vorher schon schwachen Gesundheits­systeme“ in allen drei Staaten führe. Sollte es nicht gelingen, den Vormarsch der Seuche zu stoppen, seien zahlreiche weitere Leben in Gefahr.

Bei ihrem Notprogramm wird sich die Weltbank demnach eng mit der Weltgesundheits­behörde WHO abstimmen. Nach deren jüngsten Angaben sind dem Virus inzwischen vermutlich 887 Menschen zum Opfer gefallen – diese Zahl umfasst sowohl bestätigte wie vermutete Ebola-Tote. Die Zahl der Infizierten und mutmaßlichen Infizierten stieg auf 1603.

Infizierte US-Krankenschwester in Atlanta erwartet
In Atlanta im US-Bundesstaat Georgia wurde am Dienstag die Krankenschwester Nancy Writebol erwartet, die sich in Liberia mit Ebola angesteckt hatte. Am Samstag war bereits der US-Arzt Kent Brantly, der sich ebenfalls in Liberia infiziert hatte, in einem Spezial­flugzeug in Atlanta eingetroffen. Der Zustand des 33-Jährigen hat sich seither verbessert.

Gegen Ebola gibt es bislang kein Medikament. Sowohl Brantly als auch Writebol erhielten zur Behandlung ein experimentelles Serum. Dieses schlug offenbar bei Brantly besser an als bei der 60-jährigen Writebol: „Nancy hat heute ihre zweite Dosis bekommen“, sagte der Vorsitzende ihrer christlichen Hilfsorganisation SIM USA, Bruce Johnson. Dieses habe jedoch „nicht so gut gewirkt wie bei Kent“. „Diese Krankheit kann wirklich den Körper schwächen, und Kent ist viel jünger als Nancy“, sagte Johnson.

Verdachtsfall in New York
In einem New Yorker Krankenhaus kam unterdessen ein Mann unter Beobachtung, der ähnliche Symptome wie bei Ebola aufweist. Zwar glaube er nicht, dass sich der Verdacht bestätigen werde, dennoch stehe der Mann unter strikter Quarantäne, sagte der Leiter der Notaufnahme im Mount Sinai Hospital, David Reich.

Der Patient sei kürzlich in eines der betroffenen westafrikanischen Länder gereist. Das Ergebnis seines Tests werde in spätestens drei Tagen erwartet. Auch in Saudi-Arabien wurde ein Mann mit Ebola-ähnlichen Symptomen ins Krankenhaus gebracht. Er war vor kurzem aus Sierra Leone zurückgekehrt.

afp

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