Welternährungsprogramm warnt vor Hunger und Destabilisierung

Mainz – Der Direktor des UN-Welternährungsprogramms (WFP), David Beasley, warnt vor einer dramatischen Hungersnot in mehreren Ländern. 285 Millionen Menschen stünden kurz vor dem Verhungern und wüssten nicht, wann sie das nächste Mal etwas zu essen bekämen, sagte Beasley heute im ZDF-„Morgenmagazin“. Durch die Coronapandemie sei diese Zahl der von sogenanntem extremen Hunger betroffenen Menschen zuletzt stark angestiegen.
Schon von der Pandemie hätten Kriege, Konflikte und der Klimawandel den extremen Hunger verstärkt, sagte Beasley weiter. Wenn den Menschen nicht geholfen werde, drohe ihnen der Tod. Die am stärksten Länder – darunter Afghanistan, Äthiopien, der Südsudan und die Anrainerstaaten der Sahelzone – könnten zudem ins Chaos stürzen, auch könne neue Massenmigration entstehen. Im Hinblick auf Syrien sagte der Experte: „Wir haben gesehen, was passiert, wenn wir nicht rechtzeitig handeln.“
Es sei jedoch möglich, die Regionen zu stabilisieren, wenn genug Finanzmittel zur Verfügung stünden. Beasley erneuerte seinen Appell an Superreiche, die von der Pandemie profitiert hätten, dem „zerbrechlichen Planeten“ zu helfen.
Gestern hatte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) eine weitere Unterstützung des WFP zugesagt. Es sei ein „zentraler Partner“ bei der Bekämpfung von Hunger, so die Ministerin nach einem Treffen mit Beasley.
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