Ausland

Weltgemeinschaft will zwei Milliarden Euro für Zentralafrika geben

  • Freitag, 18. November 2016

Brüssel – Die vom Bürgerkrieg gebeutelte Zentralafrikanische Republik hat bei einer Ge­berkonferenz in Brüssel Hilfszusagen in Höhe von 2,06 Milliarden Euro erhalten. Allein die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten sagten dem bitterarmen Land gestern bis zum Jahr 2020 rund 707 Millionen Euro zu. „Wir wollen die von Gewalt gekenn­zeich­nete Vergangenheit hinter uns lassen“, versicherte der zentralafrikanische Präsident Faustin Archange Touadéra bei der Konferenz.

Hilfsorganisationen hatten die Weltgemeinschaft vor der Brüsseler Konferenz dazu auf­ge­fordert, die Mittel für das Land deutlich aufzustocken. „Nach drei Jahren Kämpfen und Chaos ist das Gesundheitssystem in der Zentralafrikanischen Republik ein Torso“, kom­mentierte Christian Katzer von Ärzte ohne Grenzen. 70 Prozent aller Kliniken und Ge­sund­heitszentren seien zerstört worden oder aus anderen Gründen geschlossen.

Auch in anderen Bereichen ist die Situation nach Angaben von Entwicklungshelfern ka­tastrophal. Unicef zufolge stirbt fast jedes siebte Kind noch vor dem fünften Geburtstag, und auch die Perspektiven für die Überlebenden sind düster. So geht rund ein Drittel aller Kinder in dem Land nicht zur Schule, etwa weil die Familien vertrieben wurden, die Schulen zerstört sind oder weil es keine Lehrer mehr gibt.

Die Zentralafrikanische Republik, in der derzeit nur ein brüchiger Friede herrscht, ist ei­nes der ärmsten Länder der Welt. Kämpfe zwischen muslimischen Rebellen und Milizen der christlichen Mehrheit hatten das Land im Jahr 2013 in einen Bürgerkrieg gestürzt.
Hunderttausende flohen vor der Gewalt. Bis heute versuchen gut 12.000 Blauhelm­sol­da­ten, den Staat wieder zu stabilisieren.

dpa

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